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12.02.2019

Robuste Konjunktur

Grafik: Kundenkreidte der sparkasse Trier 2016 - 2018
Bei den Kundenkrediten der Sparkasse zeigte der Trend 2018 erneut nach oben. Besonders deutlich war das Plus bei Firmenkunden und im Wohnungsbau. Grafik: Sparkasse
Mit einem Plus von 2,2 Prozent in der Bilanzsumme verzeichnete die Trierer Sparkasse 2018 erneut ein solides Wachstum. Noch höher fiel der Zuwachs bei den Kundenkrediten mit 3,7 Prozent aus. Das positive Gesamtergebnis hängt auch mit psychologischen Faktoren zusammen.

Die Kunden ließen sich nach Einschätzung des Vorstands von den politischen Unsicherheiten durch die langen Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl im Herbst 2017, den drohenden Brexit und den Handelsstreit mit den USA nicht verunsichern und setzten vielmehr auf die robuste Konjunktur in der Region. Bei der Sparkasse zeigte sich das vor allem an dem Plus von rund 86,4 Millionen Euro (5,6 Prozent) bei den Darlehen für Unternehmen. Es leistet einen erheblichen Beitrag zum Kreditwachstum insgesamt.

Ein zuverlässiger Wachstumsmotor war erneut der Wohnungsbau. Das Neugeschäft lag 2018 mit 376 Millionen Euro auf dem Niveau der letzten Jahre. Die niedrigen Bauzinsen, die hohe Nachfrage nach Wohneigentum und Grundstücken bei einem sinkenden Angebot in großen Teilen des Geschäftsgebiets führen zu weiter steigenden Preisen. Mit ihrem Immobilienmarktbericht und einem Preisfinder stellt die Sparkasse seit Mai 2018 Instrumente zur Verfügung, die Verkäufern eine kostenlose Preiseinschätzung ihrer Immobilie ermöglichen. Der Preisfinder wurde seitdem bereits rund 1300 Mal genutzt.

Niedrigzinsen belasten Ertrag

Der Bestand an Kundeneinlagen ist 2018 um 149 Millionen auf 3,4 Milliarden Euro gestiegen. Die höchsten Zuwächse verzeichneten die Depots von Privatpersonen (plus 121,4 Millionen Euro). Im Kundenwertpapiergeschäft verzeichnete die Sparkasse – trotz größerer Korrekturen an den Aktienmärkten – einen starken Nettozufluss von 48 Millionen Euro.

Einziger wirklicher Wermutstropfen in der Bilanz ist nach Einschätzung des Vorstands die anhaltende Nullzinsphase, die den Ertrag stark beeinträchtigt. Vorstandschef Günther Passek betont: „Im Jahr 2018 setzen sich die seit 2016 spürbaren Effekte des Niedrigzinsumfelds unverändert fort."

Mit einem Anstieg der Zinsen rechne man nicht vor dem Frühjahr 2020. Damit sei aber insgesamt die Niedrigzingsphase längst noch nicht beendet. Trotz dieser anspruchsvollen Rahmenbedingungen verzeichnete das Kreditinstitut 2018 nach Steuern einen Jahresüberschuss von sieben Millionen. Euro. Mit dem Gewinn wurde das Eigenkapital aufgestockt. Es beträgt nunmehr als zehn Prozent der Bilanzsumme.

2018 hat die Sparkasse 2,5 Millionen Euro an die Stadt und den Landkreis Trier-Saarburg als Träger ausgeschüttet. Für 2019 ist ein ähnlicher Betrag vorgesehen. Die Sparkasse förderte 2018 über ihre Stiftungen sowie durch Spenden und Sponsoring fast 1000 regionale Projekte. Schwerpunkte waren die Bereiche Sport (25,3 Prozent), Kultur und Kunst (26,5), Schulen und Bildung (19,1) sowie Soziales (18,4).

Immer mehr Kunden erledigen ihre Bankgeschäfte online: Die Internetfiliale wurde 2018 täglich im Durchschnitt von rund 30.000 Personen genutzt. Die Zahl der Online-Konten stieg auf mehr als 75.000 und mittlerweile sind mehr als 22.000 App-Nutzer registriert. Da vielen Kunden aber auch im Digitalzeitalter die persönliche Beratung nach wie vor wichtig ist, ist die Sparkasse mit 46 Filialen, 15 Selbstbedienungsterminals und 101 Geldautomaten in der Region Trier- Saarburg präsent. Eine neue Trierer Filiale soll im Bereich der früheren Jägerkaserne als Ersatz für die Niederlassungen in Euren und an der Römerbrücke entstehen.

Beim Ausblick auf die nächsten Monate steht bei der Trierer Sparkasse auch ein Wechsel an der Spitze im Fokus: Anfang 2020 tritt Dr. Peter Späth die Nachfolge des aus Altersgründen ausscheidenden Vorstandschefs Günther Passek an. Der 50-jährige Betriebswirt war 2007 zum Vorstandsmitglied der Sparkasse bestellt worden. 2015 folgte seine Ernennung zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden. Über die Besetzung der durch Passeks Ausscheiden freiwerdenden Position im dreiköpfigen Vorstand wurde noch nicht entschieden.

Petra Lohse