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27.03.2012

Raus aus der Armutsfalle

AMG-Schülerinnen nehmen sich nach dem Gespräch mit Frauenbeauftragter Angelika Winter (Mitte) und Martina Ackermann von ver.di (r.) die beliebten roten Luftballons der Gleichstellungskampagne mit.
AMG-Schülerinnen nehmen sich nach dem Gespräch mit Frauenbeauftragter Angelika Winter (Mitte) und Martina Ackermann von ver.di (r.) die beliebten roten Luftballons der Gleichstellungskampagne mit.
Schon zum vierten Mal beteiligte sich ein Trierer Bündnis am bundesweiten „Equal Pay Day“. Deutsche Frauen verdienen im Durchschnitt 23 Prozent weniger als männliche Kollegen. Das führt im Alter zu einer „Rentenlücke“ von durchschnittlich 59 Prozent und somit einem höheren Armutsrisiko. Als symbolischen Hinweis auf diesen Missstand wurde allen Frauen bei dem Aktionstag am 23. März bei 20 Geschäften rund um die Neustraße 23 Prozent Rabatt auf diverse Produkte und Dienstleistungen gewährt.

Vor dem AMG erhielten die Passanten an einem Stand rote Luftballons und eine Tasche mit originellem „Equal Pay Day“-Werbe- und Info-Material. Vertreterinnen des Aktionsbündnisses der Frauenbeauftragten, des Forums Gleichstellung mit Vertretern aller Stadtratsfraktionen, der Gewerkschaften DGB und ver.di, der Jusos sowie der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen nutzen die Gelegenheit für Gespräche. Bei strahlendem Sonnenschein kamen viele Passanten vorbei.

Für Diskussionen sorgte auch eine dreiteilige Umfrage: Frauen konnten angeben, ob sich ihre Kinder positiv oder negativ auf ihre Erwerbsbiographie ausgewirkt haben, ob sie schon einmal eine Gehaltserhöhung eingefordert haben und sich vorstellen können, Chefin von zehn Männern zu sein. Bei der letzten Frage fiel der Anteil der Ja-Stimmen besonders hoch aus. Frauenbeauftragte Angelika Winter wertet das als erfreuliches Zeichen wachsenden weiblichen Selbstbewussteins.