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29.05.2012

Platzpflege in Eigenregie

Glassplitter auf dem Boden, Flaschengalerien auf den Containern, Blusen und Hosen, die aus dem benachbarten Kleidercontainer herausquellen und eine alte Matratze. Solcher Bild störten nicht nur den Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier, sondern vor allem seine Kunden. Sie taten ihren Unmut in einer Befragung unmissverständlich kund. Mit diesen Fakten in der Hand hat sich der Verband entschlossen, die Standplatzpflege in Trier in Eigenregie durchzuführen.

Das neue Konzept wurde in der Verbandsversammlung vorgestellt. Bis Mitte des vergangenen Jahres wurde die Reinigung der Plätze, auf denen die Glascontainer in Trier stehen, im Auftrag der A.R.T. GmbH, einer Tochtergesellschaft des öffentlich-rechtlichen Zweckverbands, von der Stadt übernommen, die dies durch eine Drittfirma erledigen ließ. Nun reinigt der A.R.T. selbst. „Wir kombinieren dies personell mit dem Service, den wir den Wohnungsbaugesellschaften anbieten. Dadurch sind wir auch bei widerrechtlichen Ablagerungen schnell vor Ort und können effizient arbeiten“, erklärte A.R.T.-Geschäftsführer Max Monzel.

In einem weiteren Schritt tauscht die A.R.T. GmbH, die weiterhin für die Container und deren Leerung zuständig ist, alle Weiß-, Grün- und Braunglasbehälter in Trier gegen schallgedämpfte neue Gefäße aus. Wenig frequentierte Behälter sollen zu zentralen Plätzen verlagert werden. Bereits erarbeitet wurde mit der Stadt, die dem Zweckverband die Standplätze zuweist, eine neue Sondernutzungsvereinbarung. Zur Nutzung der öffentlichen Flächen zahlt der A.R.T. jährlich eine Pauschale an das Rathaus.

Das Geld soll nun ausschließlich zweckgebunden für Investitionen in so genannte Container-Unterflursysteme fließen. Dabei befinden sich die Sammelbehälter unter dem Boden. Sie sind bereits in Trier-Mitte in der Wilhelm-Rautenstrauch-Straße und auf dem Petrisberg  zu finden. Auch das Auffinden der einzelnen Containerplätze wird über eine Standortsuche im Internet einfacher. Je nach Stadtteil oder Ortsgemeinde werden für Trier und den Landkreis Trier-Saarburg die Plätze in Kürze aufgelistet.

Gleiche Regeln für alle

Oftmals tragen zu dem unattraktiven Erscheinungsbild benachbarte Altkleider-Container bei. Der A.R.T. ist für die Einsammlung und Verwertung von Textilien nicht zuständig. Dennoch hat die Verbandsversammlung beschlossen, dass in Zukunft die Mitnutzung der Plätze durch Textileinsammler an klare Regeln geknüpft und dem ungenehmigten Aufstellen dieser Boxen ein Ende gesetzt wird. „Wir wollen, dass für diese Einsammler die selben wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Regeln gelten wie für uns und sie sich auch an den Reinigungskosten beteiligen“, betonte Landrat Günther Schartz als Verbandsvorsteher in der öffentlichen Sitzung.

Neben gemeinnützigen Einrichtungen gebe es auch private Sammler. Manche aus diesem Bereich würden nicht davor zurückschrecken, die Textilien unter menschenunwürdigen Bedingungen in Entwicklungsländern aufbereiten zu lassen, nur um einen maximalen Profit zu erzielen. Der Verbandsvorsteher appelliert vor diesem Hintergrund an die Verbandsgemeinden des Landkreises Trier-Saarburg, die die Standplätze nach wie vor selbst verwalten und  reinigen und dafür eine jährliche Pauschale vom Zweckverband A.R.T. gezahlt bekommen, in diesem Punkt ebenfalls klare Regeln zu erarbeiten und durchzusetzen.