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21.02.2012

Objekte aus den 60er Jahren

Ariane Thur und Nina Schieben (v. l.) betrachten ein ungewöhnliches Exponat, das mit seiner abstrakten Komposition Tiefenwirkung erzeugt. Foto: Stadtmuseum
Ariane Thur und Nina Schieben (v. l.) betrachten ein ungewöhnliches Exponat, das mit seiner abstrakten Komposition Tiefenwirkung erzeugt. Foto: Stadtmuseum
Kunstinteressierte Jugendliche sind beim Jugendclub des Stadtmuseums  genau richtig. Jeden ersten Samstag im Monat treffen sich dessen Mitglieder im Simeonstift, um sich gemeinsam Kunst anzusehen und im Anschluss darüber zu diskutieren. Anfang Februar standen Kunstwerke der 1960er Jahre im Mittelpunkt. Ein kurzer Fernsehbeitrag über eine Ausstellung des Museums aus dieser Zeit ließ die jungen Kunstfreunde in die Materie eintauchen.

Durch den Bericht vorinformiert, begab sich die Gruppe danach in der Gemäldegalerie des Stadtmuseums auf die Suche nach hauseigenen Werken der 1960er Jahre. Dabei sollten abstrakte Kompositionen, Gemälde und Objekte entdeckt werden, deren Reiz nicht in der figürlichen Darstellung, sondern in ungewöhnlichen Bildoberflächen liegt: dicke Farbschichten, die an manchen Stellen gerissen und aufgeplatzt sind, aufgetragen auf Dinge, die weit aus der Leinwand herausragen. Doch wie erzielt ein Künstler solche Effekte?

Durch genaues Hingucken erkannten die Jugendlichen, dass auch aus einfachen, vermeintlich wertlosen Materialien Kunst entstehen kann. Pappe, abgestorbene Äste, Eierkartons – alles kann Eingang in ein Kunstwerk finden. Ungewöhnliche, fantastische  Strukturen und spannungsvolle Effekte zwischen Licht und Schatten wurden so auf die Blattoberfläche gezaubert. In der museumspädagogischen Werkstatt gestalteten die Jugendlichen dann eigene Strukturbilder. Weiße Reiß-zwecken wurden mal aufrecht, mal schräg in ein einfaches Holzbrett gesteckt, die durch ihren dezenten Schattenwurf auf dem Untergrund ungewöhnliche Effekte erzielten. Wer wollte, konnte sein „Objekt“ noch mit Farbe anmalen und damit die Grenzen zwischen den einzelnen Steckern zu einer einheitlichen Bildstruktur noch weiter verschwinden lassen.

Am Ende des Nachmittags diskutierten die Jugendlichen, was beim nächsten Treffen am 3. März gemacht werden soll. Sie entschieden sich für den Besuch einer Ausstellung in der Trierer Galerie „Neosyne“.

Der Jugendclub des Stadtmuseums Simeonstift funktioniert wie ein „junger Freundeskreis“. Die Mitglieder zahlen einen Jahresbeitrag, der ihnen jederzeit freien Eintritt und Ermäßigungen auf Sonderveranstaltungen gewährt. Jeden ersten Samstag im Monat findet um 15 Uhr ein Treffen statt. Interessierte Jugendliche sind herzlich eingeladen, mitzumachen oder einen Probenachmittag im Club zu verbringen.
  • Anmeldungen bei Dorothée Henschel, Telefon: 0651/718-1452, E-Mail: dorothee.henschel@trier.de .