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11.09.2012

"Nicht lange gefackelt"

Schnelle Evakuierungsübung der Feuerwehr im Mutterhaus - Einsatz- und Klinikleitung zufrieden

Daumen hoch: Thomas Poss, Löschzugführer der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte, signalisiert dem Pflegepersonal, dass die Übung gut verlaufen ist.
Daumen hoch: Thomas Poss, Löschzugführer der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte, signalisiert dem Pflegepersonal, dass die Übung gut verlaufen ist.
Blaulicht, Sirenen und jede Menge Rettungskräfte – wer am Samstagvormittag zufällig am Klinikum Mutterhaus vorbeispazierte, konnte im ersten Moment die groß angelegte Evakuierungsübung der Berufsfeuerwehr (BF) für einen realen Einsatz halten. Nach etwas mehr als einer Stunde rückten die Fahrzeuge wieder ab. Wichtigste Erkenntnis der Verantwortlichen: Die Zusammenarbeit von Einsatzkräften und Krankenhauspersonal funktionierte gut, im Ernstfall ist man bestens gerüstet.

Erstmals seit 2007 – damals musste das gesamte Krankenhaus wegen eines Bombenfunds real geräumt werden – wurde mit der Übung wieder eine Evakuierung im Mutterhaus abgewickelt, ohne dass dabei Patienten direkt betroffen waren. Das Szenario: Aufgrund eines technischen Defekts an einem elektrischen Gerät ist in einem Patientenzimmer auf der orthopädischen Station Feuer ausgebrochen. 20 teilweise bettlägerige Patienten müssen schnell in Sicherheit gebracht werden. Da sich der Brand schnell ausbreitet, können nicht alle Patienten auf der Station vom Krankenhauspersonal evakuiert werden. Hier sind schnelle Entscheidungen der  Feuerwehr gefragt, die nicht nur das Feuer löschen, sondern auch die eingeschlossenen Menschen retten müssen. Die starke Rauchentwicklung behindert die Rettungsaktion zusätzlich.

Übung erstmals im Neubau

Damit die Feuerwehrleute auch den Neubau des Krankenhauses erstmalig beüben konnten, wurde zudem die Evakuierung der Kinderintensiv- und Frühgeborenenstation in das Einsatzdrehbuch eingebaut. „Ein Krankenhaus ist ein komplexes Gebäude. Es war wichtig, dass wir die Übung unter realistischen Bedingungen absolvieren“, betonte der stellvertretende Feuerwehrchef Olaf Backes. Neben der Versorgung und Verlegung der Patienten in die Sammelstelle wurde auch der Alarmservice und die Kommunikationsstruktur von Klinikum und BF getestet.

Obwohl knapp vier Stunden für die Übung eingeplant waren, konnte sie bereits nach einer Stunde beendet werden. „Die Menschenrettung stand im Vordergrund, da wurde nicht lange gefackelt“, begründet Backes die zügige Abwicklung. Da eine Verlegung von stationär behandelten Patienten nur im absoluten Notfall zu verantworten ist, wurde im Neubau mit Puppen geübt. In der Orthopädie sorgte eine Schauspieltruppe für den realistischen Bezug.

Positives Fazit

Insgesamt waren 51 Rettungskräfte der Feuerwehr im Einsatz. Neben der BF nahmen an der Übung die Löschzüge aus Olewig, Kürenz und Stadtmitte teil, bei denen sich Backes ausdrücklich bedankte.
Das Fazit fiel überwiegend positiv aus. „Die Übung war ein voller Erfolg“, bilanzierte Krankenhausgeschäftsführer Jörg Mehr, der auch die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und der Krankenhausleitung lobte. Verbesserungsbedarf gibt es noch bei der Kommunikation. Nach Aussage von Einsatzleiter Hans Hau war es schwierig, per Funk mit dem Haus ständig Kontakt zu halten. Eine genaue Analyse der Übung erfolgt in den nächsten Wochen.