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20.08.2013

Neun Jahre Triers Oberbürgermeister

Foto: Alt-OB Zimmermen bei einer Lesung
Im Oktober vergangenen Jahres trug Ex-OB Felix Zimmermann in der Mayerschen Buchhandlung aus seinem im Verlag Michael Weyand erschienenen Buch „Ein OB tischt auf“ einige Episoden aus seiner ereignisreichen Amtstätigkeit vor. Foto: Lorig
Felix Zimmermann, von 1980 bis 1989 Triers Oberbürgermeister, feiert am 25. August seinen 80. Geburtstag. Zimmermann wurde 1933 in München geboren, wuchs am badischen Bodensee auf und studierte in München und Köln Jura. Nach beruflichen Anfängen als Rechtsanwalt und Justitiar war er Leiter der Stadtwerke in Trier und danach Direktor der Stadtwerke in Augsburg. 

Am 6. März 1980 wurde der CDU- Politiker als Nachfolger von Dr. Carl-Ludwig Wagner durch den Rat zum Oberbürgermeister der ältesten Stadt Deutschlands gewählt. Mit der Ära Zimmermann sind viele kommunalpolitische Weichenstellungen und Erinnerungen verbunden. Vor allem die 2000-Jahr-Feier der Stadt Trier bot dem ausgewiesenen Kenner von Literatur und bildender Kunst 1984 eine willkommene Bühne, seine vielfältigen Fähigkeiten und Talente zur Entfaltung zu bringen. Zu den Höhepunkten seiner Amtszeit zählt neben der Städtefreundschaft mit dem texanischen Fort Worth vor allem der 1987 erzielte, viel beachtete Abschluss der innerdeutschen Städtepartnerschaft mit Weimar.

Ausgleich mit Luxemburg

Ein besonderes Anliegen war dem kommunikationsfreudigen Kommunalpolitiker der Ausgleich und die Freundschaft mit dem benachbarten Großherzogtum Luxemburg, das unter der nationalsozialistischen Besetzung schwer zu leiden hatte. Die Errichtung der Tufa als alternatives Kulturzentrum, Aktivitäten gegen den Bau des Atomkraftwerks Cattenom und die Umgestaltung des Viehmarktplatzes mit der Entscheidung für die markante Vitrine des Kölner Star-Architekten Oswald Mathias Ungers, gehören ebenfalls zu den herausragenden Aktivitäten des früheren Rats- und Verwaltungschefs, der die römische Augusta Treverorum in Anlehnung an ein Wort des römischen Dichters Pomponius Mela gerne als „urbs opulentissima“ (prachtvolle Stadt) rühmte.

Die immer spürbarer werdenden Auswirkungen der Finanzmisere schränkten den politischen Handlungsspielraum des volkstümlichen Oberbürgermeisters, den viele Trierer einfach nur „Felix“ nannten, immer mehr ein. Noch heute grämt es den selbst malenden Kunstliebhaber, dass es ihm trotz aller Bemühungen nicht gelang, in Trier ein Museum für moderne Kunst zu errichten.

Es verwunderte kaum, als Zimmermann 1989 das Angebot wahr nahm, Hauptgeschäftsführer des renommierten Verbandes kommunaler Unternehmen zu werden und nach Köln wechselte. Im Herbst vergangenen Jahres veröffentlichte Felix Zimmermann, der heute in Kassel lebt, in dem Büchlein „Ein OB tischt auf“ seine Erinnerungen und Anekdoten als Trierer Oberbürgermeister.