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21.06.2016

Neueinstieg in sozialen Wohnungsbau

Mögliche Gestaltungsvariante der geplanten Wohnhäuser in Mariahof
Die Ansicht zeigt eine mögliche Gestaltungsvariante der geplanten Wohnhäuser in Mariahof. Ausgeschrieben wird eine Umsetzung in Modulbauweise. Abbildung: Büro werk.um, Darmstadt
Nach dem Grundsatzbeschluss im Februar hat der Stadtrat nun endgültig Grünes Licht für den Bau von insgesamt 83 Sozialwohnungen in Filsch und Mariahof gegeben. Die Häuser dienen zunächst vor allem der Unterbringung von anerkannten Asylbewerbern, tragen aber auch zur Deckung des steigenden Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten bei. Die Stadt investiert insgesamt rund 10,3 Millionen Euro und wird Anträge zur Wohnbauförderung beim Land stellen.

Die Entscheidung im Stadtrat fiel mit großer Mehrheit gegen zwei Nein-Stimmen der AfD. OB Wolfram Leibe bedankte sich anschließend für die konsequente Unterstützung des Trierer Wegs mit dem Ziel, die Wohnraumversorgung der Flüchtlinge auf möglichst viele Stadtviertel zu verteilen. „Dadurch bietet sich die Chance, dass sich die Flüchtlinge als neue Nachbarn gut integrieren können“, erklärte Leibe.

Auf zwei Baufeldern des Neubaugebiets „Ober der Herrenwiese“ (BU 14) in Filsch sollen bis zu 80 Wohnungen entstehen, auf einem Grundstück in der Nähe des Hofguts Mariahof maximal 33. „Wir müssen das Gesamtwohl der Stadt im Auge behalten und bleiben ohne Wenn und Aber bei diesen Beschlüssen“, betonte Thomas Albrecht (CDU) mit Blick auf die Proteste und die Petition gegen das Vorhaben in seinem Stadtteil Mariahof.

Der Wohnraum werde nicht nur von den Asylbewerbern, sondern von allen Einwohnern mit mittlerem und geringem Einkommen dringend benötigt, ergänzte Monika Berger (SPD), die das „neue Engagement der Stadt im sozialen Wohnungsbau“ ausdrücklich begrüßte. „Wir stehen für die Aufnahme von Flüchtlingen und für den sozialen Wohnungsbau“, bekräftigte auch Thorsten Kretzer (Bündnis 90/Grüne) und wies darauf hin, dass sich zurzeit nur drei Prozent aller Trierer Sozialwohnungen in Mariahof befinden. Von einer zu starken Beanspruchung dieses Stadtteils könne demnach nicht gesprochen werden.

Die beiden Projekte werden mit zinsgünstigen Darlehen und Tilgungszuschüssen der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz gefördert. Die Wohnhäuser sollen nach dem „Baukastenprinzip“ errichtet werden. Dabei werden Raummodule im Werk vorgefertigt und auf der Baustelle zusammengefügt. Die Bauzeit verkürzt sich auf diese Weise erheblich. Die Gebäudewirtschaft der Stadt Trier wird die Ausschreibung des Projektes in Kürze europaweit bekannt machen. Geplant ist ein Verhandlungsverfahren mit öffentlichem Teilnahmewettbewerb. „Das zweistufige Verfahren erlaubt eine Bestenauslese mit der Möglichkeit, Planungsinhalte weiter zu verhandeln“, erläutert Dr. Frank Simons, Leiter der Gebäudewirtschaft.

Ein Auswahlgremium, das aus dem Architektur- und Städtebaubeirat, Vertretern des Rathauses und einem Vertreter des jeweiligen Ortsbeirats besteht, wird dem Stadtrat einen Entscheidungsvorschlag machen. Dabei wird der Städtebau, die architektonische Qualität, die Schlüssigkeit des Gesamtkonzeptes und die Funktionalität mit insgesamt 60 Prozent gewichtet und der Preis mit 40 Prozent. „Wir sind der Überzeugung, dass wir damit das bestmögliche Ergebnis im Sinne aller erreichen werden“, so Baudezernent Andreas Ludwig.

 
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