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14.03.2017

Neubau notwendig

Potenzielles Baugrundstück am Hofgut Mariahof
Auf dem Wanderparkplatz vor dem Hofgut Mariahof sollen drei Gebäude mit maximal 33 Sozialwohnungen entstehen, in die zunächst anerkannte Asylbewerber einziehen.
Trotz einer erneuten Petition, die sich gegen das Projekt ausspricht, will das Rathaus an dem Neubau von Sozialwohnungen in der Nähe des Hofguts Mariahof festhalten. Das geht aus einer Stellungnahme des Stadtplanungsamts hervor, die im Baudezernatsausschuss behandelt wurde.

Die Stadt will auf dem Grundstück, auf dem sich zurzeit ein Teil des Wanderparkplatzes für den Mattheiser Wald befindet, drei Gebäude mit maximal 33 Sozialwohnungen errichten, die zunächst vor allem für die Unterbringung von anerkannten Asylbewerbern genutzt werden sollen. Bereits im Mai 2016 hatte sich der Dezernatsausschuss mit einer Eingabe gegen das Vorhaben befasst, wobei damals vor allem die Beeinträchtigung des Denkmalschutzes für das historische Ensemble des Hofguts und der fehlende Bebauungsplan kritisiert wurden. Der Stadtrat war den Einwänden nicht gefolgt und fasste im Juni 2016 den Baubeschluss.

Im Dezember reichte Initiatorin Katrin Ehmann-Schultze eine weitere Petition ein, für die auf der Plattform openpetition.de aktuell knapp 1100 Unterstützer verzeichnet sind. Unter der Überschrift „Mut zur Lücke“ wird darin die Dringlichkeit des Bauvorhabens angesichts der stark zurückgegangenen Flüchtlingszahlen bezweifelt. Außerdem verweisen die Petenten auf das künftige Baugebiet Brubacher Hof, das in unmittelbarer Nachbarschaft mehr als genügend Platz für die geplanten Sozialwohnungen biete. Im Ausschuss wies Ehmann-Schultze außerdem auf die problematische Verkehrssituation hin, wenn das Baugebiet Brubacher Hof verwirklicht wird: Die einzige Zufahrtsstraße führe dann als „Nadelöhr“ zwischen dem Hofgut und den neuen Wohnhäusern hindurch.

Auch wenn der Zustrom von Flüchtlingen an den Grenzen stark nachgelassen hat, verzeichne die Stadt Trier derzeit einen „Höchststand von Asylsuchenden und nunmehr anerkannten Asylbewerbern“, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung. Der anhaltende Wohnraumbedarf für Flüchtlinge sei auch auf Zuzüge aus den Landkreisen und auf Familienzusammenführungen zurückzuführen. Wegen des kurzfristig bestehenden Bedarfs könne das Gebiet Brubacher Hof, das frühestens in vier Jahren für eine Bebauung zur Verfügung steht, nicht als Ersatzfläche herangezogen werden.

Baudezernent Andreas Ludwig ging auf den Vorwurf ein, dass die Gestaltungsentwürfe des ausgewählten Architekturbüros für die neuen Wohnhäuser bisher nicht öffentlich bekannt sind. Dies sei aus rechtlichen Gründen erst nach Ablauf der Widerspruchsfrist für die Mitbewerber möglich, erklärte Ludwig. Nach deren Ablauf werde es eine öffentliche Vorstellung in Mariahof geben.

 
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