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16.04.2019

Nells Ländchen nachhaltig aufgewertet

Im Zuge der aufwendigen Umgestaltung des Bürgerhaus-Vorplatzes in Trier-Nord wurden auch die Grünflächen und Beete neu angelegt und die Bepflanzung deutlich erweitert.
Im Zuge der aufwendigen Umgestaltung des Bürgerhaus-Vorplatzes in Trier-Nord wurden auch die Grünflächen und Beete neu angelegt und die Bepflanzung deutlich erweitert.

Wie kaum jemand anders kennt Maria Ohlig alle Details des Erneuerungsprozesses durch das Programm Soziale Stadt im Nells Ländchen: Die Quartiersmanagerin begleitet den 2000 gestarteten Prozess seit dem Jahresbeginn 2001. Im Sozialausschuss stellte sie jetzt eine Zwischenbilanz vor und ging auch auf ein Projekt ein, das für das Viertel rund um die Thyrsusstraße und den Beutelweg in Trier-Nord eine besondere Bedeutung hat.

Nachdem zwischen 2002 und 2004 bereits das Bürgerhaus als zentrale öffentliche Einrichtung des Stadtteils für rund 4,3 Millionen Euro modernisiert worden war, wurde nun auch der große Vorplatz aufwendig erneuert. Er reicht bis zum Parkplatz des benachbarten Gartencenters und zum 2011/12 neben der Grundschule angelegten Bolzplatz. Früher verwandelte er sich nach Regenfällen immer wieder in eine Schlammpiste.

Nachdem die Planungen für die Aufwertung des Bürgerhaus-Umfelds 2011 begonnen hatten, rückten 2017 die Bauarbeiter an. Das rund 1,4 Millionen Euro teure Projekt umfasste unter anderem die Neuanlage von Parkplätzen und Grünflächen sowie das Aufstellen von mehreren Bänken. Das Gelände erhielt eine klare und attraktive Struktur und wird im Rahmen des Tags der Städtebauförderung am 11. Mai eingeweiht.

Ausbau der Benediktinerstraße

Auch an anderen Stellen im Nells Ländchen sind schon beim Vorbeifahren die vielfältigen Verbesserungen durch das Förderprogramm Soziale Stadt, dessen Gebiet 2016 erweitert wurde, deutlich erkennbar: So wurden zum Beispiel die Fassaden und Vorgärten an der Franz-Georg- Straße Richtung Verteilerkreis mit einer gewichtigen Beteiligung der Anwohner erneuert.

Bereits in den Jahren 2004 und 2005 wurde auch das Straßenbild und das Wohnumfeld im Beutelweg und in der Ambrosiusstraße mit einem Kostenaufwand von 450.000 Euro erneuert. In diesem Jahr soll außerdem die Benediktinerstraße ausgebaut und erneuert werden. Der erste Bauabschnitt beginnt am 6. Mai. Zu den Gesamtkosten wird ein Zuschuss von 329.000 Euro aus dem Förderprogramm bereitgestellt. Verbesserungen für die Kinder im Stadtteil gab es unter anderem durch den neuen Spielplatz Verdistraße, der in den Jahren 2001/02 im Rahmen eines Konversionsvorhabens eingerichtet wurde.

Patenschaft für Baumbeet

Eine Aktion aus der jüngsten Zeit ist das Bewohnerprojekt einer Patenschaft für ein Baumbeet vor dem Ende 2015 fertiggestellen Wogebe-Neubau in der Thyrsustraße 22-24 mit 21 barrierefreien Wohnungen. Es wird in Zusammenarbeit mit dem städtischen Grünflächenamt umgesetzt und mit 2100 Euro bezuschusst.

Maria Ohlig verwies in ihrer Präsentation im Sozialausschuss darauf, dass auch durch solche eher kleinen Projekte die Identifikation der Bewohner mit ihrem Stadtviertel, das in Teilen als sozialer Brennpunkt gilt, gestärkt werden kann. Träger des Quartiersmanagements ist von Anfang an die Wohnungsgenossenschaft Am Beutelweg. Sie hat neben mehreren Bauprojekten in Programme mit den Bewohnern investiert, um zum Beispiel deren Verantwortungsbewusstsein für den Zustand ihrer Wohnung und das Umfeld zu stärken. Ein Beispiel ist das zwischen 2008 und 2012 für rund eine Million Euro realisierte Trainingswohnen für Familien, bei denen es erhebliche Probleme und Mietrückstände mit einem drohenden Wohnungsverlust gab. Große Bedeutung für das Viertel, in dem Ende 2018 4531 Personen in 2440 Haushalten lebten, hatte die Erstellung und Weiterentwicklung eines integrierten Handlungskonzepts. Um die einzelnen Projekte in einem Gesamtzusammenhang einzuordnen und abzustimmen, wurden rund 31.000 Euro investiert.

Außerdem entstand in den Jahren 2007/08 mit einem Aufwand von rund 52.000 Euro die Konzeptstudie „Leben und Wohnen im Alter in Trier-Nord". Dabei wurde in einer repräsentativen Befragung von Senioren die soziale und städtebauliche Infrastruktur mit Blick auf die Bedürfnisse der älteren Generation unter die Lupe genommen. Daraus entstanden die Grundlinien eines Konzepts für altersgerechtes Wohnen in Trier-Nord.

Petra Lohse