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01.05.2012

Mut zu neuen Berufswegen

Trotz intensiver Info-Kampagnen sind Mädchen in den oft zukunftsträchtigen, meist eher technisch orientierten Männerberufen immer noch klar unterrepräsentiert. Auf der anderen Seite gibt es nur sehr wenige männliche Azubis in der Frauendomäne Erziehung in Schulen und Kitas. Daher beteiligt sich das Rathaus schon seit 2005 am Girls' Day. Einige Jahre später kam der Boys Day hinzu. Beide Programme sollen gängige Rollenklischees aufbrechen und die Neugierde auf ungewohnte Berufe wecken. Trotz teilweise schwieriger Witterungsbedingungen bei den Außenterminen im Forstrevier Weisshauswald und mit dem Grünflächenamt war 2012 die Resonanz unter den Teilnehmerinnen durchweg positiv.

Gärtnermeister Gerd Tholl, mit kurzen Unterbrechungen seit 1975 beim Grünflächenamt tätig, erzählte lebendig und anschaulich vom Arbeitsalltag. Außerdem erläuterte er, wie wichtig Bäume für das ökologische Gleichgewicht sind, und wie durch die Auswahl der richtigen Mutterbodenmischung der Schutz vor dem Streusalz im Winter verbessert wird.

Margot Backendorf, Gleichstellungsbeauftragte im Rathaus, hatte mit Unterstützung zahlreicher Kollegen ein vielfältiges Programm zum Girls Day 2012 zusammengestellt. Zwei Mädchen begleiteten Bürgermeisterin Angelika Birk drei Stunden in ihrem Arbeitsalltag. Weitere Stationen waren die Theaterwerkstätten sowie die Berufsfeuerwehr.

Die Gastgruppe am Barbara-Ufer wurde von Alexander Klöckner betreut und war überrascht, wie viel Kraft und Ausdauer für Feuerwehreinsätze nötig ist und wie anspruchsvoll die Ausbildung ist. Es gibt in Trier zwar Frauen in den Freiwilligen Feuerwehren der Stadtteile und im Rettungsdienst, aber nicht bei der klassischen Berufsfeuerwehr. Bundesweit sind von rund 40.000 Hauptamtlichen in diesem Bereich nach Angaben von Klöckner erst rund 600 weiblich. Der  Fachkräftemangel in einer alternden Gesellschaft könne zu einem Umdenken führen.

Dieser Aspekt spielte  eine wichtige Rolle in der Ansprache von Birk beim traditionellen Abschlussempfang am Girls Day. „Wir brauchen immer wieder gute, engagierte Leute“, betonte die Bürgermeisterin und verwies auf den wachsenden Nachwuchskräftebedarf im Rathaus. In den nächsten Jahren gingen viele Kollegen in Rente. Birk appellierte an die Mädchen, sich nicht entmutigen zu lassen, wenn sie sich als erste Frau in einer Männerdomäne behaupten müssen.

Beim Boys' Day waren sieben Jugendliche in den städtischen Kitas unterwegs. Die Hälfte bewertete nach Aussage von Ulrike Schmitt-Derber vom Jugendamt das Info-Angebot als hilfreich.
 
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