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12.02.2019 | Opening

Musik abseits des Mainstreams

Das experimentelle Musikduo Tonic Train
Das Duo „Tonic Train“ spielt auf selbstgebauten elektronischen Instrumenten. Beim Opening-Festival steht es mit dem Schlagzeuger Chris Cutler auf der Bühne.

Experimentelles abseits jeglicher Mainstream-Musik erwartet die Besucher auch dieses Jahr wieder beim Internationalen Festival für aktuelle Klangkunst „Opening 19" in der Tufa, das vom 15. bis 17. Februar stattfindet. Die Rathaus Zeitung gibt einen Überblick über das vielfältige Programm.

„Opening 19" zeigt in zehn Konzerten mit mehreren Uraufführungen sowie einer Klangkunstausstellung musikalische Wege auf, welche verschiedenste Positionen zeitgenössischen Schaffens spiegeln. So werden Klassiker der Moderne, die bereits im allgemeinen Repertoire der Konzertbetriebe verankert sind, wie auch aktuelle Werke präsentiert, die ihren Weg dahin noch suchen, oder Uraufführungen, die speziell für dieses Festival geschrieben wurden.

Los geht es am Freitagabend, 15. Februar, 18 Uhr, mit der Eröffnung durch den Schirmherrn, den rheinland-pfälzischen Wissenschaftsminister Konrad Wolf. Das erste Konzert beginnt um 19 Uhr im Großen Saal der Tufa: Béla Bartók und George Crumb – Musik für zwei Pianisten und zwei Schlagzeuger. Bei der Sonate handelt es sich um einen Meilenstein der Moderne, der zahlreiche Komponisten des 20. Jahrhunderts beeinflusste. Um 21 Uhr sind in den Viehmarktthermen dann die fantasiereichen Kompositionen des englischen Komponisten Frank Denyer, gespielt vom holländischen „Luna"- Streichquartett, zu hören. Zu später Stunde, um 23 Uhr, ist in der Tufa ein Konzert zu hören, bei dem zwei Spieler einen Metallgong (Tamtam) mit verschiedensten Materialien in Schwingung versetzen. Sie bewegen Mikrofone mit der Hand über die Tamtamfläche, während andere Musiker die aufgenommenen Schwingungen mit Filtern und Reglern über Lautsprecher wiedergeben.

Frei improvisierte Musik ist am Samstag, 22 Uhr, in der Tufa, zu erleben, wenn das Duo „Tonic Train" gemeinsam mit Chris Cutler auf der Bühne steht. „Tonic Train" spielen auf selbstgebauten elektronischen Instrumenten, deren eingebautes Chaos sich oft jeglicher Kontrolle entzieht. Dem legendären englischen Schlagzeuger Chris Cutler sind sie bisher nur einmal musikalisch begegnet, in einem Radiostudio im Jahr 2016.

Eine Uraufführung gibt es am Sonntag, 19 Uhr, im Museum am Dom, wenn der deutsch-ungarische Pianist Martin Tchiba zu hören ist. Er hat seit 2016 über die sozialen Netzwerke von bislang 50 Komponisten Albumblätter eingesammelt. Hierbei handelt es sich um meist kurze, überwiegend dem Klavier zugedachte Kompositionen in freier Form. Die Musiker haben sie speziell für Tchiba komponiert. Am Konzertprojekt sind auch Schülerinnen und Schüler aus Trier beteiligt,die – anhand einer von Tchiba entwickelten Methode – ihre eigenen musikalischen Albumblätter für das Konzert komponiert haben.

Die Klangkunstausstellung „Wintergarten" von Bernd Bleffert ist vom 15. Februar bis 2. März im zweiten Obergeschoss der Tufa zu sehen. Er versucht damit, einen Raum musikalisch als Installations- und gleichzeitig als Spielform zu gestalten.

 
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