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30.10.2018 | Waldlehrpfad im Weisshauswald

Mit Anni Ameise in der Natur

Kinder des Waldkindergartens „Waldpänz“, der Grundschule Biewer und der Porta-Nigra-Schule sind dabei, als Baudezernent Andreas Ludwig den neuen Waldlehrpfad eröffnet, durch den Anni, die Ameise, führt.
Kinder des Waldkindergartens „Waldpänz“, der Grundschule Biewer und der Porta-Nigra-Schule sind dabei, als Baudezernent Andreas Ludwig den neuen Waldlehrpfad eröffnet, durch den Anni, die Ameise, führt. Die große Anni am Beginn des Pfades ist ein Werk von Johannes Peters.

Um Kindern den Wald und die Natur näherzubringen, wurde vergangene Woche der neue Waldlehrpfad im Weisshauswald eröffnet. Dabei stehen nicht nur große Tiere, Pflanzen und Bäume im Fokus, sondern auch die kleinen Tiere, die nicht immer direkt zu sehen sind.

Dass die kleinen Tiere beim neuen Waldlehrpfad des städtischen Forstreviers eine wichtige Rolle spielen, wird schon beim Namen und den Wegweisern deutlich, die entlang des Rundwegs angebracht sind: Auf der „Ameisenstraße" führt Anni, die Ameise, die Besucher und erklärt neben Bäumen und Sträuchern des Waldes auch die Tiere, die darin leben, auch diejenigen, die in der Regel nicht immer wahrgenommen werden, wie zum Beispiel Spinnen und Ameisen. Doch auch über die großen Waldbewohner wie Hirsche, Ziegen und Wildschweine lernen die Kinder so einiges, da der Waldlehrpfad auch das Wildfreigehege miteinschließt. Die rund 50 Kinder vom Waldkindergarten „Waldpänz", der Grundschule Biewer und der Porta Nigra-Schule weihten den Pfad ein und waren begeistert.

Holzskulpturen und andere gestalterische Mittel, wie etwa ein großer Ameisenhaufen, sollen einen Zugang zum Wald und den Informationen, die darüber vermittelt werden sollen, schaffen. Wie Revierförsterin Kerstin Schmitt betonte, sollen die Besucher auch animiert werden, sehr aufmerksam den Pfad entlangzulaufen, also auch mal zur Seite oder nach oben zu schauen, um etwas zu entdecken. Info-Schilder, beispielsweise zu abgestorbenen Bäumen als Lebensraum, sind an den Zäunen im Wildgehege angebracht, wodurch keine extra Schilderständer, die im Wald häufig als Fremdkörper erscheinen, errichtet werden mussten. Die Baumartenschilder sind an unbehandelten Akazienpfählen befestigt.

Dort, wo es das Gelände zulässt, wurde der Pfad – mit Beratung des städtischen Behindertenbeirats – barrierearm gestaltet: So sind die Wildgatter leichter zugänglich und die Wege wurden verbessert. Försterin Kerstin Schmitt erläuterte, dass für nächstes Jahr auch Informationen in Leichter Sprache und Audiodateien für Sehbehinderte, die über einen QR-Code abgerufen werden können, geplant sind. Der neue Waldlehrpfad, der mit Unterstützung von Schulklassen, Ehrenamtlichen und des Kreiswaldbauvereins Trier-Saarburg errichtet wurde, ist mit 2,4 Kilometer etwas kürzer als der bisherige Pfad, der laut Schmitt veraltet war. Der Einstieg ist sowohl am Haus des Waldes als auch im Wildgehege möglich.

Der zuständige Baudezernent Andreas Ludwig betonte bei der Eröffnung die Wichtigkeit von Waldlehrpfaden bei der Vermittlung von Informationen über die Natur. So könne er sich noch genau an seinen Besuch auf dem Waldlehrpfad als Sechsjähriger vor 50 Jahren erinnern. Er wünschte den Kinder dass sie – genau wie er damals – erkennen, wie wichtig der Wald ist. Gundolf Bartmann, Leiter des Forstamts Trier, sagte zu den Kindern, den Wald zu schützen und zu pflegen, sei nicht nur Aufgabe der Förster. Alle sollten sich für den Wald einsetzen. Den neuen Lehrpfad bezeichnete er als „Gemeinschaftswerk", in das viele Ideen eingeflossen seien.