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01.10.2013

Meinung der Fraktionen

CDU
Die Pfeiffersbrücke ist wieder geöffnet

Trier-Ehrang hat einen Grund zur Freude: Die Pfeiffersbrücke, eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen im Raum Ehrang und Trierer Hafen, steht den Bürgerinnen und Bürgern wieder zur Verfügung. Die Erneuerung des Überbaus war ein aufwendiger Akt: Bei einer Nachtaktion wurde die 80-Tonnen-Brücke Mitte August mit Spezialgerät auf das Fundament gehievt. Dutzende Ehranger haben diesem Schauspiel beigewohnt, bei dem die 24-Meter-Brücke zentimetergenau eingepasst werden musste.

Die alte, 1949 errichtete und am Ende abbruchreife Brücke war im Juni 2012 gesperrt worden. Bereits seit Oktober 2011 durften Transporter und Lkw die Brücke, deren Zustand sich seit 2009 stark verschlechtert hatte, nicht mehr befahren. Wir haben uns als CDU-Fraktion für einen zügigen Neubau dieses für Ehrang enorm wichtigen Bauwerks eingesetzt. Ein Jahr nach der Sperrung ging es dann im Juni los: Die alte Brücke wurde abgerissen, anschließend der neue Metallüberbau aus Lagerbeständen der Bahn installiert. Jetzt folgte die Verkehrsfreigabe und damit die Wiederherstellung der direkten Verbindung von Ehrang über die Servaisstraße zur B 53.

Die Kosten von fast 700.000 Euro werden vom Land gefördert. Im Namen meiner Fraktion danke ich allen beteiligten Ämtern, Firmen und sonstigen Akteuren für den lange herbeigesehnten Abschluss dieses Projektes.

Berti Adams



SPD

Soziale Stadtentwicklung als Daueraufgabe

Das Förderprogramm Soziale Stadt läuft in Ehrang und Trier-Nord Ende 2015 aus. Es sind fördertechnische Gründe und die drastischen Kürzungen des Bundes, die dazu führen. Entwicklungsbedarf sowohl in städtebaulicher Hinsicht als auch auf anderen Handlungsfeldern (zum Beispiel Bildung, Beschäftigung, Gesundheit) besteht weiterhin in beiden Gebieten und auch anderen, bisher kaum beachteten  Straßenzügen in Trier. Es liegt in der Verantwortung der Stadt, die in Ehrang und Trier-Nord begonnenen Entwicklungen nicht abbrechen zu lassen. Wichtig ist vor allem die im Programm gewonnene Erkenntnis, dass nur eine dezernatsübergreifende Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit den Handelnden vor Ort zu guten Ergebnissen führt.

Soziale Stadtentwicklung ist eine Querschnittsaufgabe, die durch abgestimmtes Handeln verhindert, dass Viertel mit einer Vielzahl von Problemlagen von der Gesamtentwicklung der Stadt abgehängt werden. Das mag manchem theoretisch vorkommen, kann jedoch schnell ganz konkret werden: Wir wissen etwa um die Bedeutung eines guten Wohnumfelds und einer guten sozialen Infrastruktur für das Aufwachsen von Kindern, gerade dann, wenn die Eltern nicht auf Rosen gebettet sind. Wir wissen auch, dass das Image eines Stadtteils oder eines Straßennamens oft darüber entscheidet, ob ein Erwerbsloser eine Chance in einem Bewerbungsverfahren hat.

Und wir wissen, dass Menschen, die aus Scham oder diffusen Ängsten sich nicht in einen Alphabetisierungskurs trauen, einfach einen vertrauten „Brückenbauer“ vor Ort brauchen. Gemeinwesenarbeit und stadtteilorientierte Sozialeinrichtungen sind genauso nötig wie gesunde Wohnungen, städtebauliche Aufwertung und ein annehmbares Umfeld. Die Grundidee der sozialen Stadtentwicklung in Trier muss jenseits aller Förderprogramme erhalten bleiben und umgesetzt werden!

Maria Ohlig



Bündnis 90/Die Grünen
Theater mit Zukunft

Die Grünen-Ratsfraktion hat in einer gut besuchten öffentlichen Veranstaltung ihr Thesenpapier zur Zukunft des Theaters vorgestellt. Darin spricht sie sich nachdrücklich für den Erhalt eines Dreispartentheaters aus. Nur dieses garantiert eine hohe Identifikation der Menschen in Trier und dem Umland mit ihrem Theater 

Der Reformbedarf am Theater Trier ist unbestritten. Die Fraktion hat vier Handlungsfelder beschrieben: operative und strukturelle Maßnahmen, Unternehmenskultur und strategisch-künstlerische Ausrichtung. Beginnend beim Einsatz des Personals, über eine verbesserte Attraktivität mittels eines schlüssigen Bewirtungs- und Servicekonzeptes bis hin zu einer neuen künstlerischen Ausrichtung unterbreiten die Grünen sehr konstruktive Vorschläge. Die Frage nach der zukünftigen Rechtsform ist zeitnah zu klären.

Weiter muss sich das Theater konstruktiv in die Arbeit an einem neuen Profil einbringen. Ziel sollte sein, dass es seinen „Bildungs- und Unterhaltungsauftrag“ hin zu einem integrativen „Kulturplatz“ für die Freie- und Kreativkultur in Trier entwickelt und erweitert. Eine andere strategisch-künstlerische Ausrichtung als bisher wird die Akzeptanz des Theaters in der gesamten Trierer Kulturszene und damit seine Zukunftschancen erheblich verbessern.

Ob Stadtrat, Dezernent oder Theater – alle Beteiligten müssen sich zügig und kreativ an die Arbeit machen. Die Zeit drängt. Ein einfaches „Weiter so“ gefährdet das Trierer Theater massiv. Die ausführlichen Leitgedanken der Grünen sind einsehbar unter www.gruene-trier.org/fraktion.

Gerd Dahm



FWG
Glaubwürdigkeit verspielt

Erstaunlich, dass CDU, SPD und Grüne die Schließung der Grundschule Kürenz für völlig normal halten. Zwischenzeitlich versucht man, das eigentliche Problem zu beschönigen und  zu beschwichtigen! Für uns ist die Schließung der in bestem baulichen Zustand befindlichen Grundschule Kürenz nach wie vor eine Enttäuschung, auch wenn nach dem Umzug die Grundschule Ambrosius erfreulicher Weise eine Stätte der Integration und des gemeinsamen Lernen geworden ist.

Fakt ist, und das ist nicht nur für unsere Fraktion enttäuschend, dass die Parteien vor der letzten Kommunalwahl als Anwälte der Bürger auftraten und sich für den Erhalt der ortsnahen Grundschulen einsetzten. Leider haben sie ihre Versprechungen nicht gehalten. Getreu dem Motto: „Was geht mich nach der Wahl mein Geschwätz von gestern an.“ Im Zusammenhang mit der Fehlentscheidung über die Schließung einer ortsnahen Grundschule wurde auch versprochen, den Weg zur Ambrosiusschule für die Grundschülerinnen und Grundschüler aus Kürenz sicherer zu machen. Absperrung in der Bahnunterführung in der Avelsbacher Straße und bessere Beleuchtung wurden den besorgten Eltern als Beruhigungspille versprochen. Man kann nur hoffen, dass dieses Versprechen auch schnellstmöglich eingehalten und umgesetzt wird.

Bei einem solchen Verhalten darf man sich nicht wundern, wenn die Betreiber der Schließung der Grundschule ihre Glaubwürdigkeit verspielen. Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass gerade Grundschulen gestaltet und nicht lediglich verwaltet werden dürfen. Leider wird sich erst in Zukunft zeigen, dass die Schließung der Kürenzer Grundschule ein großer Einschnitt für den Stadtteil Alt-Kürenz mit negativen Folgen ist. Wir Freien Wähler bauen auch in Zukunft auf das Wissen vor Ort.

Hans-Alwin Schmitz




FDP
Rad- und Fußgängerquerung am Bahnhof: FDP hakt nach

Bereits seit vielen Jahren wird immer wieder die Schaffung einer Rad- und Fußgängerquerung im Bereich des Trierer Hauptbahnhofes diskutiert, um den Bahnhof auch von Osten her zu erschließen. Über einen langen Zeitraum wurden Planungen in diesem Bereich immer an den angedachten Petrisbergaufstieg gekoppelt. Dieser ist mittlerweile abmoderiert worden und kann daher auch nicht mehr für zukünftige Überlegungen in Bezug auf eine Bahnhofsquerung herangezogen werden.

Im Mobilitätskonzept 2025 wird eine Fußgängerquerung im Bereich des Hauptbahnhofes Trier mit der Priorität 3 (umzusetzen bis 2025) angegeben. Bisher hat man von Seiten des Baudezernates nicht verlauten lassen, wie man sich das weitere Vorgehen in dieser Frage vorstellt. Die FDP-Fraktion thematisiert die Angelegenheit daher nun in der Stadtratssitzung am 1. Oktober.

Wir möchten wissen, wie genau man sich das weitere Vorgehen in der Verwaltung vorstellt. Welche Lösungsmöglichkeiten wurden geprüft und was sind die nächsten Schritte?

Die Trierer FDP hatte eine Querungsmöglichkeit für Radfahrer und Fußgänger bereits in ihrem Kommunalwahlprogramm von 2009 verankert. Sie wird dieses Thema daher auch in Zukunft begleiten und Ergebnisse einfordern.

Tobias Schneider



Die Linke
Keinen Sportverein vernachlässigen

Am vergangenen Dienstag wurden die Ergebnisse einer Studie zur Sportentwicklung in Trier und Umgebung präsentiert. Diese baute auf einer Umfrage auf, die die Stadt in Auftrag gegeben hatte. Während ausgiebig eher nebensächliche Fakten über die einzelnen Sportvereine vorgestellt wurden, sind konkrete Probleme, insbesondere die der Kleinstvereine, kaum berührt worden.

Die Tatsache, dass wenige ehrenamtliche Mitglieder vorhanden sind und der Zustand einiger Sportstätten beklagenswert ist, wurde nicht mit dem Plenum diskutiert. Die Befragung der Vereine selbst muss ebenfalls kritisch betrachtet werden. Denn eine Befragung, die im Wesentlichen die Antworten vorgibt, verzerrt die Wirklichkeit und schränkt eine echte Problemartikulation erheblich ein.

Stattdessen ist es wichtig, besonders auf die Probleme der kleinen und mittleren Vereine einzugehen und ihren individuellen Förderungs- und Unterstützungsbedarf zu erfragen. Diese sind es nämlich in der Regel, die sich am häufigsten für eine Vermittlung von Toleranz, Respekt und Fairness im Sport einsetzen. Solche Werte dürfen nicht zugunsten von Profitmaximierung und Kommerzialisierung entfallen.

Jeder einzelne Sportverein ist ein wichtiger Bestandteil des sozialen Miteinanders und verdient eine gleichwertige Behandlung. Die Linke schlägt eine stärkere Vernetzung der Vereine vor und fordert die Stadt auf, die Vereine dabei zu unterstützen. So kann wertvolle Sportpolitik für die Vereine geleistet werden.

Paul Hilger