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07.05.2019

Mehr Arbeitslose in Trier, Rückgang im Umland

Logo: Agentur für Arbeit

Ein widersprüchliches Bild bietet die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung: Während in der Gesamtregion die Zahl der Jobsuchenden im April dank der Frühjahrsbelebung auf 3,2 Prozent gesunken ist, stieg die Quote in der Stadt Trier auf 4,9 Prozent. Vor einem Jahr war sie noch um 0,1 Prozentpunkte niedriger. Diese Entwicklung hat nach Einschätzung der Experten mehrere Ursachen.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit erkläre sich unter anderem dadurch, dass Anfang April viele Sprachkurse endeten und für die Absolventen durch eine Arbeitslosmeldung der Vermittlungsprozess startete. „Zudem sind in Trier als Oberzentrum der Region weiterhin Zuzüge von Jobsuchenden aus anderen Regionen spürbar", heißt es in der April-Bilanz.

In der Gesamtregion hat die Arbeitslosigkeit im April erneut wieder einen Tiefstand seit der Wiedervereinigung beziehungsweise dem Beginn der Statistikaufzeichnungen erreicht. Mehr als ein Viertel der Arbeitslosen, die eine Beschäftigung in der Tourismus-, Hotel und Gaststättenbranche suchten, konnten vergangenen Monat dank des guten Wetters ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Auch in den Bauberufen, in der Landwirtschaft oder im Gartenbau haben viele eine Stelle gefunden. „Auch wenn Saisonarbeit oft Helfertätigkeiten für ungelernte Arbeitnehmer sind, lässt sich im Moment feststellen, dass insbesondere Personen mit einer Berufsausbildung ihre Arbeitslosigkeit beenden", erläutert Heribert Wilhelmi, Chef der Agentur für Arbeit. Im April gelang es den Betrieben der Region nun auch wieder, freie Stellen schneller zu besetzen als in den letzten Monaten. Die Firmen waren durchschnittlich nach etwa 22 Wochen erfolgreich.

Mehr Ausbildungsstellen

Die Bereitschaft der Firmen, neue Auszubildende einzustellen. ist weiter gestiegen: Die Unternehmen der Region haben bis April 4047 Stellen gemeldet. Das sind 414 mehr als vor einem Jahr. Die meisten Angebote gibt es für Berufe im kaufmännischen Bereich. Außerdem werden viele technische Qualifikationen nachgefragt, zum Beispiel als Kfz-Mechatroniker oder Elektroniker. Dem aktuellen Angebot stehen insgesamt 2497 vorwiegend junge Menschen unter 25 Jahren gegenüber, die noch eine Ausbildungsstelle suchen.

Das Angebot an freien Stellen in der Region lag Ende April mit 5203 weiterhin auf einem hohen Niveau. Der Bestand hat sich seit März um 314 erhöht. Die meisten Ausschreibungen gab es in der Zeitarbeit (wo die Fluktuation generell hoch ist) mit 1261 Angeboten, im verarbeitenden Gewerbe (674) und im Handel (597 freie Jobs).

Wer an einer Qualifizierung teilnimmt oder erkrankt ist, wird während dieser Zeit laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um mehr Transparenz für eine bessere Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Lage herzustellen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die sogenannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zusätzlich zu den Arbeitslosen alle Personen ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen gezielt durch verschiedene Programme gefördert werden. Diese Gruppe umfasste im April in der Region Trier insgesamt 13.298 Personen. Der Anteil ist seit März um 0,2 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent gesunken.