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27.10.2020

Medizin an der Mosel studieren

Konrad Wolf , Malu Dreyer, Ulrich Förstermann und Wolfram Leibe freuen sich über die ersten acht Studierenden, die ihr 10. Fachsemester und ihr Praktisches Jahr in Trier absolvieren.
Minister Konrad Wolf (l.), Ministerpräsidentin Malu Dreyer (2. v. l.), Dekan Ulrich Förstermann (2. v. r.) und OB Wolfram Leibe (r.) freuen sich über die ersten acht Studierenden, die ihr 10. Fachsemester und ihr Praktisches Jahr in Trier absolvieren.

Als „Herzensprojekt" bezeichnete Ministerpräsidentin Malu Dreyer den neuen Medizincampus Trier, der es Studierenden ermöglicht, einen Teil ihres Medizinstudiums in Trier zu absolvieren. Die ersten acht starteten vergangene Woche. Stadt und Region haben von dem neuen Angebot einen großen Mehrwert.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Wissenschaftsminister Professor Konrad Wolf, OB Wolfram Leibe und weitere Beteiligte eröffneten das erste Wintersemester für Medizin-Studierende am Medizincampus Trier (MCT) vergangene Woche in einer Feierstunde in der Europäischen Rechtsakademie. Insgesamt acht Studierende der Universitätsmedizin Mainz absolvieren ihr 10. Fachsemester und anschließend ihr Praktisches Jahr im Brüderkrankenhaus und Mutterhaus.

Dreyer betonte: „Mit der Eröffnung des Medizincampus Trier realisieren wir heute ein wegweisendes Strukturprojekt der rheinland-pfälzischen Landespolitik. Wir stärken die Ausbildung in der Medizin, indem wir die Ausbildung unserer Nachwuchsärztinnen und -ärzte in die Fläche tragen." Sie hoffe, so die Ministerpräsidentin, dass sich die Studierenden in die Region verlieben und bleiben. Der Medizincampus leiste einen wesentlichen Beitrag, die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum künftig zu verbessern, sagte Dreyer.

Wissenschaftsminister Professor Konrad Wolf gab die Zielmarke des Projekts vor: „Wir wollen die ärztliche Versorgung in der Region sicherstellen." Über 15 Millionen Euro investiere die Landesregierung in den MCT.Professor Ulrich Förstermann, Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Mainz, zeigte sich ebenfalls erfreut über die Realisierung des Projekts: „Die Studierenden finden exzellente Bedingungen vor und es gibt ein gutes Betreuungsverhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden." Zum Wintersemester 2021/22, wenn der MCT auf das 9. und 10. Fachsemester zuzüglich des Praktischen Jahres ausgeweitet wird, seien es voraussichtlich schon 60 Nachwuchsmediziner, die in Trier ausgebildet werden, blickte Förstermann voraus. Der Stadt Trier dankte er für die neuen Datenleitungen, die Vorlesungen per Livestream problemlos ermöglichen.

Die Lehre am Medizincampus Trier wird durch ärztliches Personal des Brüderkrankenhauses, des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen, zwischen Mainz und Trier pendelnden Dozentinnen und Dozenten der Universitätsmedizin Mainz sowie über digitale Lehrveranstaltungen bestritten, die live von Mainz nach Trier übertragen werden. Neben praktischen Einheiten in den beiden Krankenhäusern finden die Lehrveranstaltungen zukünftig im alten Pfarrhaus St. Irminen statt, das die Vereinigten Hospitien aktuell sanieren. Dort werden sich auch Bibliothek und Dekanat befinden. Aktuell dienen Räumlichkeiten in der Geriatrischen Rehabilitationsklinik St. Irminen als vorübergehende Unterkunft des Medizincampus. Der kaufmännische Direktor der Hospitien, Tobias Reiland, betonte, sie seien froh, „Teil dieses Projekts zu sein".

OB Wolfram Leibe warf einen Blick zurück und erzählte, dass die Idee eines Medizincampus bereits vor Jahren von seinem Vorgänger Klaus Jensen und dem Leiter des Amts für Stadtentwicklung und Statistik, Johannes Weinand, angegangen wurde. Umso glücklicher sei er über das „exzellente Ergebnis", da der Zukunftsstandort Trier gestärkt und die Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung in der Region gesichert werde.

Die Vertreter der beiden Trierer Kliniken hießen die Studierenden herzlich willkommen. Einer von ihnen ist Vincent Bock. Er sagt: „Unser Start in Trier lief super. Die Kliniken sind total motiviert, uns eine gute Lehre zu bieten." Am neuen Medizincampus Trier schätzt er vor allem das gute Betreuungsverhältnis zwischen Dozenten und Studierenden.

Björn Gutheil