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13.02.2018

Marx steht auf Basaltlava

Planzeichnung für den mit Basaltlavablöcken abgestuften Sockel der Marx-Statue.
Aktuelle Planzeichnung für den mit Basaltlavablöcken abgestuften Sockel der Marx-Statue. Abb.: Büro Ernst und Partner
In den letzten Monaten wurde oft gerätselt, ob die Karl-Marx-Statue des chinesischen Bildhauers Wu Weishan mit dem Schiff, der Eisenbahn oder dem Flugzeug nach Trier transportiert wird. Nun steht fest, dass die Bronzeskulptur auf dem Luftweg nach Frankfurt geschickt, dort auf einen Lkw verladen und weiter nach Trier gefahren wird. Anders ließe sich der enge Zeitplan nicht mehr einhalten: Am 5. Mai, dem 200. Marx-Geburtstag, soll das Denkmal als Geschenk der Volksrepublik China an die Stadt Trier auf dem Simeonstiftplatz enthüllt werden.

Auch die Gestaltung des Sockels der Statue wurde inzwischen endgültig festgelegt. Sie hat sich im Vergleich zum Baubeschluss vom September 2017 noch einmal grundlegend verändert. Zunächst war geplant, den Sockel aus Beton mit einer dünnen Natursteinverkleidung herzustellen. Nach zahlreichen Abstimmungsgesprächen mit dem Künstler Wu ist jetzt eine Ausführung mit Sitzstufen aus großformatigen und abgerundeten Basaltlavablöcken vorgesehen. In einer Planzeichnung des Landschaftsarchitekturbüros Ernst & Partner wird die Höhe mit 1,10 Meter angegeben. Erhalten geblieben ist demnach die fünfeckige Form mit Spitzen, die in Richtung Berlin, Hamburg, Paris, London und Trier weisen – fünf Städte, die in Marx‘ Leben eine wichtige Rolle spielten.

Die Beleuchtung der Skulptur, die zum Teil in den Sockel integriert wird, erfordert aufgrund des jetzt verwendeten Materials aufwendige Steinarbeiten, die zu einer Erhöhung der Baukosten für die Statue von bisher 31.000 auf 56.000 Euro geführt haben. Aufgrund der vereinbarten Kostenaufteilung, wonach China für die Herstellung und die Aufstellung des Sockels aufkommt, müssten diese zusätzlichen Kosten von China übernommen werden. Allerdings lag eine verbindliche Zusage hierfür bis Mitte letzter Woche noch nicht vor. Um die Herstellung nicht länger zu verzögern, war ein Stadtratsbeschluss zur Kostenfortschreibung erforderlich. Darin enthalten ist auch eine Kostenminderung um 2500 auf 36.500 Euro bei den begleitenden Tiefbauarbeiten, die von der Stadt finanziert werden. Die Gesamtkosten für die Statue belaufen sich damit auf 92.500 Euro.

In der kurzen Stadtratsdebatte bekräftigten Tobias Schneider (FDP), Reiner Marz (Bündnis 90/Die Grünen) und Michael Frisch (AfD) noch einmal ihre grundsätzliche Ablehnung der Statue und der Annahme des Geschenks aus China. Aus den drei genannten Fraktionen gab es insgesamt sieben Nein-Stimmen gegen die Beschlussvorlage zur Kostenfortschreibung. Baudezernent Andreas Ludwig informierte die Ratsmitglieder, dass für den Sockel Basaltgestein aus einem Steinbruch in der Eifel verwendet wird. kig

 

 
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