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15.01.2013

Marie verteidigt erneut die Spitze

Viele Eltern studieren vor der Geburt ihres Kindes zahlreiche Bücher und Internetlisten, um den passenden Vornamen  zu finden.
Viele Eltern studieren vor der Geburt ihres Kindes zahlreiche Bücher und Internetlisten, um den passenden Vornamen zu finden.
Klares Ergebnis bei den Mädchen: Dauer-Spitzenreiterin Marie liegt 2012 in der Trierer Hitliste der Neugeborenen-Vornamen erneut klar vorne. Einen Wechsel gab es dagegen bei den Jungen: Vorjahressieger Alexander stürzt ab auf Platz 6, neuer Spitzenreiter ist Maximilian. Damit zeigen die Eltern in Trier, aber auch in Heidelberg, andere Präferenzen als im Bundestrend: Nach Stichproben des Namensforschers Knud Bielefeld bilden Mia und Ben das Spitzenduo 2012.

In der Nachbargroßstadt Saarbrücken liegt dagegen ebenfalls Maximilian an der Spitze bei den Jungen. Sophie ist dort der beliebteste Mädchenname. In Trier landet sie nach Angaben des Standesamts wie bereits 2011 auf dem zweiten Platz. Die drittplatzierte Lena kann zu den Aufsteigern des Jahres gerechnet werden. Das gilt bei den Jungen unter anderem für Paul (von 8 auf 2) sowie Jakob (von 7 auf 5).

Der Trierer Mädchenspitzenreiter Marie erlebt ein Comeback  nach langer Pause. Schon am Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich dieser Namen großer Beliebtheit erfreut. Zwischen 1950 und 1960 wurde allerdings kaum ein Baby Marie genannt. Ein ähnlicher Trend ist bei der zweitplatzierten Sophie zu verzeichnen. Beiden gemeinsam ist außerdem, dass sie besonders gern als zweiter Teil eines Doppelnamens ausgewählt werden. Marie ist die französische Form von Maria. Als wahrscheinlichste Bedeutung gehen die Forscher von dem Bezug auf Mirjam aus. Das heißt „Die Widerspenstige, die Ungezähmte“. Andere Deutungen sind „wohlbeleibt“ (aus dem Hebräischen) oder „Geliebte“ aus dem Ägyptischen.

Triers Jungen-Favorit Maximilian kommt traditionell in Bayern und Österreich besonders häufig vor. Erst seit 1962 taucht er auch in überregionalen Statistiken auf und gehört seit den 1990er Jahren in ganz Deutschland zu den Spitzenreitern. Nach dem lateinischen Wort „maximus“ bedeutet dieser Vorname „sehr groß, am größten“.

Die in den vergangenen Jahren sehr beliebten biblisch-jüdischen Vornamen haben zumindest bei den Mädchen an Boden verloren: Sarah und Rebecca tauchen in den Top 30 des Trierer Standesamts gar nicht mehr auf. Hannah schafft gerade noch Platz 29 mit zehn Nennungen.

Bundesweit gibt es keine offizielle Aufschlüsselung  der Neugeborenen-Vornamen. Daher wertete der Forscher Knud Bielefeld für sein Portal www.beliebte-vornamen.de für 2012 rund 165.979 Meldungen von 430 Standesämtern aus und erfasste so etwa ein Viertel der Geburten. Eine vergleichbare Auswertung der Gesellschaft für Deutsche Sprache basiert ebenfalls auf bundesweiten Stichproben.

Die Zahl der in Trier 2012 beurkundeten Geburten liegt mit 2282 etwas höher als 2011. 1369 Neugeborene müssen sich mit einem Vornamen begnügen, 814 erhielten zwei von ihren Eltern, 90 drei und neun sogar noch mehr.

Top Ten 2012 in Trier

Mädchen
1.   Marie (68)
2.   Sophie (47)
3.   Lena (29)
4.   Emma (28)
5.   Mia (26)
6.   Maria (25)
7.   Sophia (24)
8.   Johanna (22)
9.   Lina (21)
10. Emilia (18)

Jungen
1.   Maximilian (38)
2.   Paul (33)
3.   Ben (29)
3.   Luca (29)
5.   Jakob (27)
6.   Alexander (25)
6.   Elias (25)
8.   Lukas (24)
9.   Felix (23)
10. Jonas (22).