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17.12.2013

Logenplatz am Simeonstift

Im Margaretengäßchen können Radfahrer jetzt in beiden Fahrtrichtungen die Busspuren mit benutzen. Im gesamten Quartier wurden die Straßen fahrradfreundlich ummarkiert.
Im Margaretengäßchen können Radfahrer jetzt in beiden Fahrtrichtungen die Busspuren mit benutzen. Im gesamten Quartier wurden die Straßen fahrradfreundlich ummarkiert.
Nach der Freigabe der umgestalteten Bustrasse Treviris-Passage hat die Stadt auch in der Umgebung die Fahrbahnen neu markiert. Besonders Radfahrer dürfen sich über einige Neuerungen freuen: Umweltspuren, Schutzstreifen und Fahrradampeln sollen für bessere Orientierung und mehr Sicherheit sorgen. RaZ-Redakteur und Hobbyradler Ralph Kießling machte den Test.

Meine kleine Rundfahrt beginnt an der Ecke Moselstraße/Margaretengäßchen. Die Ampel mit dem Fahrradsymbol zeigt Grün und gibt mir das Gefühl, dass ich auf dem Weg in Richtung Porta Nigra ein erwünschter Verkehrsteilnehmer bin. Bisher war die Benutzung der Busspur auf der Karstadt-Rückseite nicht erlaubt.

Über die Simeonstraße gelange ich auf die Nordallee, von der ich nach links auf den Simeonstiftplatz abbiegen will. Zunächst muss ich mich in den fließenden Autoverkehr einordnen, kann aber an der Warteschlange vorbei bis zu meinem Logenplatz an der Ampel fahren: Für Radfahrer ist hier eine eigene Aufstellfläche reserviert. Bei Grün starte ich von der „Pole Position“ in Richtung Simeonstiftplatz und finde es angenehm, dass entlang der Taxistände ein separater Fahrradstreifen markiert wurde.

An der nächsten Kreuzung heißt es aber aufpassen: Wer geradeaus weiter zur Moselstraße will, muss auf das Signal der neuen Radfahrerampel achten. Nach der Kreuzung verschmilzt der Fahrradstreifen mit der Busspur zur gemeinsam  genutzten „Umweltspur“. Beim Einschleusen unbedingt auf den Busverkehr achten!

Ich möchte aber in die Kutzbachstraße, die neuerdings in beiden Richtungen für den Radverkehr freigegeben ist. Doch wie gelange ich von meinem Fahrradstreifen am linken Straßenrand nach rechts in die Kutzbachstraße? Die Fahrbahnmarkierung und ein Schild weisen mir den Weg: Zunächst fahre ich nach links eine Schleife um die Fußgängerinsel und stehe gleich darauf an der Kreuzung mit Blickrichtung in die Kutzbachstraße. Vor dem Überqueren zögere ich kurz: Muss ich mich an der Ampel des benachbarten Fußgängerüberwegs orientieren? Oder darf ich rüber, sobald die Straße frei ist? Ich entscheide mich schließlich für die zweite Option. Eine spätere Nachfrage beim Tiefbauamt ergibt, dass ich mich korrekt verhalten habe.

Die Kutzbachstraße diente während der Sperrung der Treviris-Passage als Ausweichroute für die Stadtbusse. Die dadurch verursachten Fahrbahnschäden wurden vor kurzem beseitigt. Mein ungefedertes Fahrrad nimmt die frische Asphaltdecke dankbar zur Kenntnis. Am Pferdemarkt ist es mit der radlerfreundlichen Verkehrsführung aber erstmal vorbei: Unklar ist, wie ich ordnungsgemäß die Kreuzung in Richtung Walramsneustraße überqueren soll. Ein Radweg oder Schutzstreifen ist nicht vorhanden – hier bleibt nur die Hoffnung auf den Umbau der Straße im nächsten Jahr.

Nachdem ich den Pferdemarkt schiebend überwunden habe, biege ich an der nächsten Kreuzung mit dem Autoverkehr nach links in Richtung Treviris-Passage ab. Die Mitbenutzung der verbreiterten Bustrasse ist jetzt legal. Vor mir steht ein Bus an der Haltestelle, ich setze zum Überholen an, doch im selben Moment kommt ein Bus auf der anderen Seite entgegen. Der Zwischenraum ist mir zu eng, so dass ich lieber ein paar Sekunden warte, bis der Bus vor mir wieder anfährt. So komme ich sicher wieder zu meinem Ausgangspunkt.kig