Liebe überdauerte Gefangenschaft

In ihrem Haus am Kleeburger Weg in Olewig, das sie in den 1950er Jahren als bescheidene Holzhütte erworben hatten und nach und nach zu einem schmucken Heim erweitert haben, feierten Anton und Margareta Kolling gemeinsam mit ihrem Sohn und den vier Töchtern ihre Eiserne Hochzeit. Zu den Gratulanten gesellten sich der stellvertretende Ortsvorsteher Peter Terges und Bürgermeisterin Angelika Birk, die dem Jubelpaar die herzlichen Glückwünsche der Stadt und des Ministerpräsidenten übermittelte.

Anton und Margareta Kolling stammen aus der Eifel und lernten sich während des Zweiten Weltkriegs kennen. Antons Schwager, der auch mit Margareta bekannt war, „vermittelte“ das erste Treffen. Die baldige Verlobung überstand auch die sechsjährige Kriegsgefangenschaft von Anton Kolling in Afrika: Ihre Briefe ließen ihn auf eine bessere Zeit nach der Freilassung hoffen. Margareta Kolling erinnert sich noch genau an die französischen Worte, mit denen sie ihre Post ins Gefangenenlager adressierte: „Ich musste immer ‚prison de guerre’ auf den Umschlag schreiben.“ Als sich die Freilassung immer länger hinauszögerte, wurde sogar eine Ferntrauung in Erwägung gezogen, doch schließlich durfte Anton Kolling in die Heimat zurück und gab seiner Verlobten im September 1947 das Jawort.

Einige Jahre später ging auch der nächste Wunsch von Margareta Kolling in Erfüllung: „Ich wollte immer nach Trier.“ Überhaupt ist sie in der seit 65 Jahren glücklichen Ehe, aus der 14 Enkel und sechs Urenkel hervorgegangen sind, für die Ideen und Pläne zuständig, die er dann jeweils mit viel handwerklichem Geschick umgesetzt hat.