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12.09.2017

Lange Kunstnacht mit Live-Events

Das Künstler-Duo Mantra & Love stellt sein Graffiti-Kunstwerk im Brunnenhof vor dem Stadtmuseum Simeonstift fertig. Foto: Stadtmuseum
Das Künstler-Duo Mantra & Love stellt sein Graffiti-Kunstwerk im Brunnenhof vor dem Stadtmuseum Simeonstift fertig. Foto: Stadtmuseum
In ihrer elften Auflage erwies sich die lange Museumsnacht in den fünf großen Trierer Häusern erneut als Publikumsmagnet. Im Landes-, Stadt- und Dommuseum, im Karl-Marx-Haus und in der Schatzkammer der Stadtbibliothek wurden am Samstag bis Mitternacht knapp 4000 Besucher gezählt. Die Besucher verschiedener Altersgruppen erwartete ein reichhaltiges Angebot rund um Trier und die Trierer.

Quer durch die Jahrhunderte wurden berühmte und wichtige Personen der Stadt sowie deren Kunstwerke beleuchtet. In Performances erlebten die Besucher außerdem zeitgenössische Künstler in Aktion. Führungen durch die Ausstellungen und kreative Mitmachaktionen rundeten das Programm für die ganze Familie ab.

Zahlreiche Mitmachangebote

Im Stadtmuseum bildeten sich immer wieder lange Schlangen am Eingang: Die Kostümführung mit Paula Kolz, aber auch die Lesungen von Jens Baumeister („Wie der Wein Karl Marx zum Kommunisten machte“) und dem „Trier-Versteher“, Frank P. Meyer sorgten für gut gefüllte Säle. Neben den klassischen Führungen durch die aktuellen Sonderausstellungen, einem Ausblick auf die Marx-Schau 2018 und einer Kinder-Rallye zu Kunst und Kultur aus Trier fanden vor allem die Mitmachangebote großen Anklang: Die Kommunikationsdesign-Studenten Jonas Hammen und Nicolas Christmann fertigten in der Peter-Krisam Sonderausstellung Porträts von Besuchern an. Ausgestattet mit seinem Akkordeon und einer singfreudigen Besucherschar zog Chorleiter Martin Folz durch die Ausstellung und besang die Exponate – von „Konstantin, ich hab nichts anzuziehen“ bis „Kein schöner Land in dieser Zeit“. Die Metzer Graffiti-Künstler Mantra & Love gestalteten über den Abend hinweg eine großformatige Leinwand im Brunnenhof. Das Werk ergänzt künftig die Sammlung des Museums um diese Facette der zeitgenössischen Kunst.

Treffpunkt für alle Nachtschwärmer war der romanische Kreuzgang, wo neben der Wein- und Sektbar der Vereinigten Hospitien und den Speisen der Kombüse 191 erstmals Vertreter der Gruppe Werkform in einem Pop-Up-Shop ihre Produkte vorstellten. Für die stimmungsvolle musikalische Umrahmung sorgte die Soundgesellschaft.

400 Gäste in der Schatzkammer

Das Museum am Dom stellte bei der Museumsnacht unter anderem Kunstwerke von Barbara Heinig aus, die in einem Gottesdienst bei einer Malperformance entstanden waren. Das Karl-Marx-Haus verabschiedete sich mit einem Marx Poetry-Slam in Kooperation mit dem „Kulturraum e.V.“ von seiner Dauerausstellung. Im Herbst schließt das Museum, um die  neue Ausstellung zum 200. Geburtstag von Karl Marx im Mai 2018 vorzubereiten. Die rund 400 Besucher in der Schatzkammer konnten unter anderem eine der kostbarsten Handschriften aus der Hofschule Kaiser Karls des Großen sehen. Das um 800 entstandene „Ada- Evangeliar“ ist berühmt wegen seiner Evangelistenporträts und des in Gold geschriebenen Textes. Die Handschrift gehört zu den bedeutendsten Beständen der Bibliothek.

Der Termin für die zwölfte Museumsnacht im kommenden Jahr steht bereits fest: Sie findet am Samstag, 8. September 2018, statt.