Sprungmarken
23.04.2013

Kostenexplosion verhindert

Die Indexgrafik zeigt ausgehend vom Basisjahr 1993, dass sich die Energiekosten und der CO2-Ausstoß in den Gebäuden der Stadtverwaltung seit der Jahrtausendwende stark auseinander entwickelt haben. Grafik: PA/Foto: User Ulrichulrich/Wikimedia Commons/GNU
Die Indexgrafik zeigt ausgehend vom Basisjahr 1993, dass sich die Energiekosten und der CO2-Ausstoß in den Gebäuden der Stadtverwaltung seit der Jahrtausendwende stark auseinander entwickelt haben. Grafik: PA/Foto: User Ulrichulrich/Wikimedia Commons/GNU
Vor allem durch die Modernisierung zahlreicher Heizungssysteme ist der CO2-Ausstoß in den städtischen Gebäuden zwischen 1993 und 2011 um 37,1 Prozent zurückgegangen. Der aktuelle Energiebericht zeigt aber auch, dass die Einsparungen beim Verbrauch die stark gestiegenen Preise nicht ausgleichen können.

Erstmals seit 2005 hat die städtische Gebäudewirtschaft wieder einen Energiebericht vorgelegt, der die Entwicklung des Verbrauchs und der Kosten bei Strom, Heizenergie und Wasser in den städtischen Liegenschaften aufzeigt. Neben den Verwaltungsgebäuden und dem Theater am Augustinerhof zählen dazu die Stadtbibliothek, das Stadtmuseum, die Tufa sowie zahlreiche Schulen und Turnhallen.

Deutliche Einsparerfolge erzielte die Stadt in den letzten Jahren vor allem beim Heizenergieverbrauch. Wurden 1993 noch 180 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter aufgewendet, ging dieser Wert bis 2004 auf 105 und bis 2011 auf 93 kWh zurück. Witterungseffekte sind aus dieser Aufstellung herausgerechnet. In den letzten Jahren haben die Sanierungen des Berufsschulgebäudes J, des Stadtmuseums Simeonstift und des Schulzentrums Mäusheckerweg zu diesem Ergebnis beigetragen.

Am Mäusheckerweg wird die Wärme unter anderem mit einem Holzhackschnitzelkessel erzeugt, der zum großen Teil mit Holz aus dem städtischen Forst befeuert wird. Dank hochmoderner Gasbrennwerttechnik im Heizungskeller und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist die neue Grundschule Tarforst das mit Abstand energieeffizienteste städtische Gebäude. 2011 wurde ein Wärmeenergieverbrauch von lediglich 37 kWh pro Quadratmeter gemessen. Nachholbedarf besteht dagegen weiterhin im Gebäudekomplex Rathaus/Theater mit zuletzt 169 kWh.

Der Stromverbrauch ist nach 2004 durch die verstärkte Nutzung elektronischer Hilfsmittel in den Schulklassen und Verwaltungsbüros angestiegen. Zuletzt wurden aber durch den Einsatz sparsamer Geräte, darunter Flachbildschirme, und vor allem durch moderne Beleuchtungstechnik – zum Beispiel im Schulzentrum Mäusheckerweg und im Rathaus  – deutliche Einsparungen erzielt: Mit insgesamt 6,6 Millionen Kilowattstunden wurde 2011 rund elf Prozent weniger Strom verbraucht als im Vorjahr (7,4 Millionen). Auch beim Trinkwasserverbrauch, der seit 2008 um rund ein Viertel zurückgegangen ist, macht sich der Einbau effizienterer Armaturen und Spülsysteme bemerkbar.

Der enorme Anstieg der Öl-, Gas- und Strompreise in den letzten Jahren konnte durch diese Einsparerfolge jedoch nicht aufgefangen werden. 2011 musste die Stadt für die Energie- und Wasserversorgung in ihren Gebäuden insgesamt 3,53 Millionen Euro aufbringen gegenüber 2,29 Millionen im Jahr 2000. 54 Prozent dieser Kosten entfielen auf Heizenergie, 35 auf Strom und elf Prozent auf Trinkwasser. Wie Klauspeter Quiring, Leiter der Gebäudewirtschaft, erläutert, wären die Kosten in den letzten Jahren regelrecht explodiert, wenn die Stadt nicht in Energieeffizienz investiert hätte: Allein im Jahr 2011 seien dadurch 1,8 Millionen Euro eingespart worden. Seit dem Basisjahr 1993 beläuft sich die Summe, so Quiring, auf 12,1 Millionen Euro.

Beigeordnete Simone Kaes-Torchiani verwies bei der Vorstellung des Berichts im Baudezernatsausschuss auf die herausragende Rolle des Konjunkturpakets II bei der Finanzierung der energetischen Gebäudesanierungen. Darüber hinaus sei es der Gebäudewirtschaft gelungen, weitere 4,6 Millionen Euro an Zuschüssen aus verschiedenen Töpfen zu generieren.