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05.06.2018 | Karl-Marx-Revue in der Tufa

Konsum und Ausbeutung

Szene aus der Nummer "Shopping Queen " in der Marx-Revue
Die neue Revue bietet auch eine konsumkritische Nummer, bei der das beliebte TV-Format „Shopping Queen“ unter anderem Namen im Offenen Kanal gelandet ist. Dabei wird die Verführbarkeit breiter Bevölkerungskreise durch Werbung und personalisiertes Marketing auf die Schippe genommen. Foto: Karl Heinz Müller

Als zweiten großen Höhepunkt im Marx-Jahr nach der „Geldrausch"-Ausstellung präsentiert die Tufa jetzt die Revue „I am aus Trier". In seiner Uraufführung beschränkt sich das Team um Regisseurin und Chefautorin Judith Kriebel längst nicht nur auf einen unterhaltsamen lokalpatriotischen Abend.

Zu Beginn der Revue mit vier Profi-Schauspielern, rund 40 Trierer Bürgern und einer Live-Band gibt es zwar kräftige satirische Seitenhiebe auf die Auswüchse des aktuellen Marx-Rummels, danach rückt aber die Gesellschaftskritik in den Vordergrund. Dabei wird die Produktion einer Marx- Revue selbst zur Bühnenhandlung: Es geht um (Selbst)-Ausbeutung, die wachsende Arbeitsverdichtung, den Einfluss fragwürdiger Investoren oder die manchmal absurde Stellensuche im Jobcenter. Die Frage, was Marx uns heute noch zu sagen hat, taucht immer wieder auf und wird in vielen schwungvoll-unterhaltsamen Szenen aufgegriffen. Neben der teilweise erstaunlichen Aktualität einiger seiner Ideen zeigt das engagierte Ensemble aber auch, dass Marx auf das politische Desinteresse vieler Proletarier des 21. Jahrhunderts vermutlich mit großem Unverständnis reagiert hätte.

Die Termine nach der Premiere am Samstag: 7., 8., 9., 16. und 17. Juni, 16., 17. und 18. August sowie 7./8. September. Beginn ist jeweils um 20 Uhr, sonntags um 19 Uhr.

 
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