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05.02.2013

Klima und eigenen Geldbeutel schonen

Jährlich sammelt der A.R.T. über 21.000 Tonnen Altpapier ein, im Schnitt rund 88 Kilo pro Einwohner. Die Verkaufserlöse kommen den Gebührenzahlern zugute. Ein weiteres Potenzial liegt in der Herstellung von Recyclingpapier. Dessen Verwendung und das Einsparen von Papier schützt die Wälder. Im Rathaus wird nach einem Ratsbeschluss von 2006 verstärkt Recyclingpapier eingesetzt. Daher belegte Trier 2009 in einem Städtewettbewerb einen Spitzenplatz.

Zurzeit wird immer noch weltweit jeder fünfte Baum für die Papierproduktion gefällt. Darunter stammen schätzungsweise 20 Prozent aus Urwäldern. Diese Zahlen liefert die vom Umweltbundesamt (UBA) veröffentlichte Broschüre „Papier. Wald und Klima schützen“. Danach werden jährlich rund 13 Millionen Hektar Wald zerstört – etwa dreimal die Fläche der Schweiz. Dadurch wird Lebensraum von Menschen, Tieren und Pflanzen vernichtet.

Recycling ist –  nach der Papiereinsparung – der wichtigste Beitrag, um den Holzverbrauch zu senken. Papierfasern können bis zu sechsmal verwendet werden. Recyclingprodukte haben aber noch weitere Vorteile. Bei der Herstellung werden im Vergleich zu Primärfaserpapieren bis zu 60 Prozent Energie und 70 Prozent Wasser gespart, Abfall und Emissionen verringert. Das sind ökologische Spitzenwerte bei gleichzeitig optimaler Funktionalität. Dies stellt das UBA optisch unter Beweis. Die 36 Seiten dicke Broschüre dient als Musterbuch mit fünf unterschiedlichen Recyclingpapieren. Alle tragen den Blauen Engel. Das Ergebnis des mineralölfreien Drucks kann sich sehen lassen: brillante Farben, klares Druckbild und eine ansprechend warme Tönung.

Die Broschüre klärt über die verschiedenen Umweltzeichen auf. Allein der Blaue Engel garantiert für einen Anteil von 100 Prozent Altpapier, einen maximalen Wald- und Ressourcenschutz sowie strengste Kriterien beim Chemikalieneinsatz.

Das FSC-Siegel bezieht sich nur auf die Waldbewirtschaftung. In aller Regel handelt es sich um reine Primärfaserpapiere ohne Altpapieranteile mit hohem Energie- und Wasserverbrauch, Kohlendioxid-Ausstoß, Chemikalieneinsatz und Abwasserbelastungen. Und selbst beim Waldschutz schneiden FSC-Papiere weit schlechter ab als Recyclingprodukte, da sie keine Senkung des Holzverbrauchs bewirken.

Das Einsparen von Papier schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Rückseiten von einseitig beschriftetem Altpapier zu verwenden und die automatische Duplexfunktion beim Druckertreiber spart 50 Prozent Material und Kosten. Wer kostenlose Zeitungen und Prospekte ungelesen wegwirft, kann den Hinweis „Bitte keine Werbung“ am Briefkasten anbringen.

Auch der sensible Umgang mit Verpackungen, die in Deutschland mittlerweile 40 Prozent des Papiermülls umfassen, gehört dazu. Ihre Menge hat vor allem wegen des boomenden Versandhandels im Internet zugelegt. Ökologisch ausgerichtete Firmen bieten stabile Plastikboxen zum Transport an, die wiederholt genutzt und beim Empfang der Ware an den Postboten zurückgegeben werden können.

Eine Dienstanweisung von OB Klaus Jensen für alle Mitarbeiter im Trierer Rathaus von 2007 enthält die generelle Vorgabe, dass nur noch Recyclingpapier mit bewährten Umweltzeichen, wie dem Blauen Engel, verwendet werden soll. Ausnahmen sind Schreiben und Dokumente mit repräsentativem Charakter sowie Unterlagen, die aus Archivierungsgründen eine unbeschränkte Lebensdauer haben müssen. Dafür darf aber nur Papier aus 100 Prozent chlorfrei gebleichtem Zellstoff verwendet werden. Bei dem Wettbewerb um den Papieratlas der Initiative „Pro Recyclingpapier“ hatte die Stadt Trier 2009 für ihre Initiative in der Kategorie „Recyclingpapier-Aufsteiger des Jahres“ bundesweit den dritten Platz erreicht.
 
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