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07.08.2018

Jobs für Eltern gesucht

Claudia Tesdorf vom Jobcenter möchte Eltern und familienfreundliche Arbeitgeber zusammenbringen.
Claudia Tesdorf vom Jobcenter möchte Eltern und familienfreundliche Arbeitgeber zusammenbringen. Foto: Jobcenter

Über 100.000 Kinder aus Familien, die von Grundsicherungsleistungen leben, werden in Rheinland-Pfalz dieses Jahr mit der Schule beginnen oder auf eine weiterführende Schule kommen. Mit dem ersten Schultag bekommen auch Eltern die Chance, beruflich in einen neuen Lebensabschnitt zu starten.

„Unserer Erfahrung nach möchten viele Eltern gerne wiedereinsteigen oder mehr arbeiten als bisher, aber es finden sich schwer geeignete Arbeitsstellen, bei denen die Arbeitszeiten mit den Betreuungszeiten der Kinder vereinbar sind", erläutert Claudia Tesdorf vom Trierer Jobcenter. Würden die Kinder in die Schule gehen, eröffneten sich oft zusätzliche Zeitfenster am Vormittag, und bei weiterführenden Schulen auch nachmittags, weiß Tesdorf. Die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt arbeitet eng mit Familien zusammen und wird zu Schuljahresbeginn mit einer Telefonaktion Kundinnen und Kunden gezielt ansprechen, die bereits einen Minijob haben und diesen zu einer sozialversicherungspflichtigen Stelle aufstocken möchten.

Marita Wallrich, Geschäftsführerin des Trierer Jobcenters, sagt: „Bei uns sind 769 Bedarfsgemeinschaften mit Kindern im schulpflichtigen Alter von sechs bis 15 Jahre gemeldet. Etwa 50 Prozent davon sind alleinerziehend." Um den Kindern und ihren Eltern in diesen Familien eine Perspektive zu ermöglichen, ist auch der gemeinsame Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters mit an Bord. „Die Kollegen sprechen gezielt Arbeitgeber an, die gerne eine Mutter oder einen Vater fest einstellen möchten", so die Geschäftsführerin. Dass die Einstellung eines Elternteils viele Vorteile mit sich bringen kann, möchten die Arbeitsmarktberater den Unternehmen vermitteln. Zum Beispiel bringen Mütter ein großes Talent für Organisation und Zeitmanagement mit in eine Firma. Eltern arbeiten effektiv und zielorientiert und seien oftmals eine Bereicherung für das kollegiale Betriebsklima.

Für Arbeitgeber, die bisher eine Arbeitsstelle als Minijob vergeben haben, lohnt sich die Umwandlung in eine sozialversicherungspflichtige Stelle auch finanziell. Die Sozialversicherungsabgaben bei einem Minijob betragen 31 Prozent. Bei einem Job, der in der Gleitzone liegt, sind es mit 21 Prozent direkt zehn Prozent weniger.

Aufruf

  • Das Trierer Jobcenter sucht familienfreundliche Arbeitgeber, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit Kindern im schulpflichtigen Alter eine Chance geben möchten.
  • Einstellungen sind zum Schuljahresbeginn oder später möglich. Es ist auch möglich, ein Praktikum zum gegenseitigen Kennenlernen voranzusetzen.
  • Ansprechpartnerin ist Claudia Tesdorf, Telefon: 0651/205-2114, E-Mail: Jobcenter-Trier.Stadt-BCA@jobcenter-ge.de.