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04.09.2012

Jetzt sind die Vereine gefragt

Das Entwicklungskonzept soll einen Beitrag leisten, um die Auslastung der Sportanlagen zu verbessern. Im Moselstadion finden regelmäßig Breitensportwettkämpfe statt, darunter die SWT-Schullaufmeisterschaften.
Das Entwicklungskonzept soll einen Beitrag leisten, um die Auslastung der Sportanlagen zu verbessern. Im Moselstadion finden regelmäßig Breitensportwettkämpfe statt, darunter die SWT-Schullaufmeisterschaften.
Die Sportvereine werden mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert: Kinder und Jugendliche als ihre wichtigsten „Kunden“ haben durch erheblich erweiterte Ganztagesangebote der Schulen nachmittags deutlich weniger Zeit für das Training oder Spiele. Die städtischen Zuschüsse fallen niedriger aus und die Clubs registrieren eine wachsende Konkurrenz kommerzieller Anbieter wie Fitnessstudios. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund hat das Rathaus die Europäische Sportakademie als unabhängige Einrichtung mit umfassendem Know-how mit der Erstellung eines Sportentwicklungskonzepts beauftragt. Ziel ist, die Ressourcen besser zu nutzen, aber auch noch mehr Menschen „in Bewegung zu versetzen“.

Für Bürgermeisterin Angelika Birk muss verhindert werden, dass Interessenten an sportlichen Aktivitäten gehindert werden, weil der Platz in einer Halle nicht reicht oder ein Angebot zu teuer ist. Zudem müssten Hürden für Menschen mit Behinderungen und ausländische Mitbürger weiter abgebaut werden. Bernd Michels wies für den Stadtsportverband darauf hin, dass die Vereine zu einem sehr günstigen Monatsbeitrag ein umfassendes Angebot mit Versicherungsschutz bereithalten. Eine verbesserte Verzahnung der Angebote und Nutzung von Sportstätten biete ihnen viele neue Chancen.

Das in einem zweiteiligen Prozess entstehende Konzept soll nach Aussagen von Matthias Ulbrich (Sportamt) Prioritäten vorschlagen und den politischen Gremien fundierte Entscheidungsgrundlagen bieten. Akademiechef Klaus Klaeren will Stärken und Schwächen der Angebote gezielt unter die Lupe nehmen. Der gesamte Prozess sei keine Einbahnstraße: Dank der Studie verbessere sich zum Beispiel die Werbung um neue Mitglieder in den Jahreskalendern und weiteren Publikationen. Viele Angebote seien noch zu wenig bekannt. Als Beispiel nannte Klaeren die Kletterwand in der Sporthalle der Kurfürst-Balduin-Schule.

Für die Bestandsaufnahme zum Start erhielten die rund 110 Vereine im Trierer Stadtgebiet einen Fragebogen, den sie bis spätestens 19. September zu-rückschicken sollen. Ergebnisse der Auswertung sollen Anfang 2013 vorgestellt werden. Die Auslastung und der Zustand der Sportanlagen ist ebenso ein Thema wie die Altersstruktur der Mitglieder, Art und Umfang ehrenamtlichen Engagements, das Selbstverständnis und die Ziele der Vereine sowie Kooperationen mit anderen Clubs und kommerziellen Anbietern.

Die Vereine können aber angeben, wo der „Schuh drückt“ und wie die Kooperation mit dem Rathaus eingeschätzt wird. Die Ergebnisse werden in einem Sportstättenatlas zusammengeführt. Die Kosten des ersten Teils des Konzepts beziffert das Sportamt auf rund 16 000 Euro.