Sprungmarken
03.12.2013

Interesse eher gering

Mit der Einführung des Betreuungsgelds will die bisherige CDU/FDP-Bundesregierung Eltern unterstützen, die ihre kleinen Kinder zu Hause versorgen wollen. Foto: Helene Souza /pixelio.de
Mit der Einführung des Betreuungsgelds will die bisherige CDU/FDP-Bundesregierung Eltern unterstützen, die ihre kleinen Kinder zu Hause versorgen wollen. Foto: Helene Souza /pixelio.de
Bis Ende Oktober gingen im Trierer Rathaus 49 Anträge für das zum 1. August eingeführte Betreuungsgeld ein. Jugendamtsleiter Achim Hettinger sprach in einer ersten Bilanz im Jugendhilfeausschuss von einer „eher geringen Nachfrage“. Deutlich höher sei die Antragszahl nach Aussage seiner Kollegen im umliegenden Landkreis Trier-Saarburg.

Das Betreuungsgeld ist eine Sozialleistung für Familien in Deutschland, die ihre Kinder im zweiten und dritten Lebensjahr ohne Inanspruchnahme öffentlicher Angebote betreuen wollen. Es wird unabhängig davon gezahlt, ob die Eltern erwerbstätig sind oder nicht. Ab dem Beginn des 15. bis zum Ende des 36. Lebensmonats sind die monatlichen Zahlungen für nach dem 1. August 2012 geborene Kinder möglich. Ein Bezug vor dem 15. Lebensmonat ist nur zulässig, wenn kein Elterngeldanspruch mehr besteht, wobei das Betreuungsgeld insgesamt pro Kind nicht länger als 22 Monate gezahlt wird.

Das Betreuungsgeld hat das Ziel, Eltern von kleinen Kindern mehr Freiräume zu bieten damit sie ihr Familienleben nach ihren eigenen Wünschen gestalten können. Eltern sollen frei entscheiden können, ob sie ihr Kind privat betreuen, in einer Kindertagesstätte oder bei einer Tagesmutter.

Zunächst beträgt das Betreuungsgeld pro Kind 100 Euro monatlich, ab 1. August 2014 steigt der Betrag auf 150 Euro. Das Trierer Jugendamt hat seit August über 21 Anträge entschieden, von denen 17 bewilligt wurden.

Die bis Ende Oktober eingegangenen Anträge verteilen sich nach Aussage von Hettinger relativ gleichmäßig auf das gesamte Stadtgebiet.  Über einige wurde noch nicht entschieden, weil das Betreuungsgeld erst zu einem späteren Zeitpunkt an die Familien ausgezahlt werden soll. Einige der Interessenten hat das Trierer Jobcenter an das Rathaus weitervermittelt.

Um das Programm umsetzen zu können, musste das städtische Jugendamt eine rund 5500 Euro teure Software anschaffen, die der Bund als Initiator des Betreuungsgelds aber nicht finanziert habe. Der Start der neuen Unterstützungszahlung sei auch dadurch etwas erschwert worden, dass die Antragsformulare erst unmittelbar vorher beim Jugendamt eingegangen seien.