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24.04.2018

Intelligent und vernetzt

 Das Parkleitsystem konkurriert im Stadtverkehr mit vielen anderen Schildern, die hier an der Kaiserstraße sogar scheinbar widersprüchliche Informationen aussenden.
Das Parkleitsystem konkurriert im Stadtverkehr mit vielen anderen Schildern, die hier an der Kaiserstraße sogar scheinbar widersprüchliche Informationen aussenden. Bei der Erneuerung des Systems liegt das Hauptaugenmerk auf einer besseren Wahrnehmbarkeit der Displays.
Jeder Autofahrer in einer deutschen Großstadt verbringt im Schnitt 65 Stunden pro Jahr mit der Suche nach einer Parklücke. Als Mittel gegen diesen Zeitverlust und die dadurch verursachten Staus mit Lärm- und Abgasbelastung für die Anwohner gibt es in Trier seit 2001 ein Parkleitsystem, das aber inzwischen in die Jahre gekommen ist. Um die Situation zu verbessern, haben die Stadtwerke zwei Projekte in petto.

Rein statistisch gesehen ist fast der gesamte Parksuchverkehr in Trier überflüssig, denn die Parkhäuser der Stadtwerke sind nur an ganz wenigen Tagen im Jahr voll belegt. Darauf wies Oberbürgermeister Wolfram Leibe im Stadtrat bei der Beantwortung einer Anfrage der CDU hin. Es sind also genügend Autostellplätze vorhanden und die Fahrer sollen in Zukunft noch besser darauf hingewiesen werden, wo diese sich befinden. Für Leibe ist das Ziel klar: „Wir wollen eine attraktive Einkaufsstadt bleiben, müssen aber auch darauf achten, dass die Belastung für die Anwohner nicht weiter steigt."

Bisher werden im Trierer Parkleitsystem nur die aktuell freien Plätze in Parkhäusern und Tiefgaragen angezeigt, nicht aber die auf Großparkplätzen unter freiem Himmel, wie zum Beispiel auf dem Augustinerhof oder dem Konstantinplatz. Die Schwierigkeit besteht darin, dass diese Parkplätze mehrere Zufahrten haben, so dass eine Zählung der belegten Plätze als Differenz der Ein- und Ausfahrten nicht möglich ist. In einem Pilotprojekt wollen die Stadtwerke deshalb jeden einzelnen der 70 Stellplätze des Parkplatzes am Palastgarten mit intelligenten Sensoren ausrüsten. Diese werden miteinander vernetzt und ergeben somit in Echtzeit die Zahl belegter und freier Plätze, die auf zwei Tafeln an den Zufahrtsstraßen, aber auch auf den über eine Schnittstelle angebundenen Internetseiten und Apps, angezeigt werden. Die Umsetzung ist bis September geplant.

Gleichzeitig wollen die Stadtwerke das bestehende Parkleitsystem, dessen Technik nach 17 Jahren veraltet ist, rundum erneuern und ausbauen. Die LCD-Anzeigen der freien Plätze sollen durch LED-Displays ersetzt werden, die für den Autofahrer besser wahrnehmbar sind. An einigen neuen Standorten sind zwei Quadratmeter große LED-Bildschirme vorgesehen, die als Teil einer „Smart City" mit unterschiedlichen Informationen bespielt werden können. Neben den Infos über die nächstgelegenen innerstädtischen Parkplätze sollen die neuen Hinweistafeln auch Informationen zum Park- and-Ride-Angebot in Trier bieten. Wahrscheinlich werden, so Wolfram Leibe, schon zum Altstadtfest im Juni die ersten neuen LED-Anzeigen installiert sein.