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25.09.2018

Integration durch Begegnung

Bei einem Gespräch mit Bürgermeisterin Elvira Garbes berichten die Vertreter des Willkommenscafés der verschiedenen Stadtteile über ihre Arbeit
Bei einem Gespräch mit Bürgermeisterin Elvira Garbes (hinten, 3. v. l.) berichten die Vertreter des Willkommenscafés der verschiedenen Stadtteile über ihre Arbeit. Das Treffen fand im Bürgerhaus Trier-Nord statt. Foto: Amt für Soziales und Wohnen

Im Mai 2015 gründete sich das erste Willkommenscafé im Bürgerhaus Trier-Nord. Man wollte einen Begegnungsort schaffen, an dem sich die Flüchtlinge und Alteingesessenen des Stadtteils kennenlernen können. Seit über drei Jahren besteht das Angebot und wird weiterhin rege von Menschen mit Fluchthintergrund besucht. Bürgermeisterin Elvira Garbes lud kürzlich Vertreter der Willkommenscafés ein, um mit Ehren- und Hauptamtlichen in einen Austausch zu treten. „Ohne das große Engagement der ehren- und hauptamtlichen Unterstützer in den letzten Jahren hätten wir die Aufnahme der Geflüchteten in unserer Stadt nicht so gut bewältigen können. Die Vielfalt an Angeboten beeindruckt mich sehr. Allen Beteiligten gilt mein großer Dank", sagte Garbes.

Insgesamt gibt es auf die Stadt Trier verteilt neun offene Begegnungsorte, die in den letzten Jahren entstanden sind und an denen sich regelmäßig Menschen mit und ohne Fluchthintergrund treffen. Teilweise werden diese Orte rein durch ehrenamtliches Engagement getragen, so wie zum Beispiel in Euren. „Auch wenn die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Euren inzwischen geschlossen ist, kommen immer noch wöchentlich zwischen 20 und 40 Menschen zu uns", erzählt Hans-Alwin Schmitz.

Ein Thema, das in allen Willkommenscafés auftaucht, ist die Wohnungssuche. Außerdem kommen viele Geflüchtete mit Briefen. Gerade Schreiben der Behörden seien oft so kompliziert formuliert, dass sie als Ehrenamtliche in vielen Fällen auch nicht weiterhelfen könnten, berichten mehrere Akteure. „Wir haben die Öffnungszeiten unseres Cafés verändert, denn inzwischen arbeiten viele oder gehen in einen Sprachkurs. Das ist ganz anders als in der Anfangszeit, da wussten viele nicht, was sie in ihrer freien Zeit machen sollen", berichtet Hans Casel aus dem Café International in Ehrang. Durch die gute Vernetzung der Ehrenamtlichen ist es schon oft gelungen, Flüchtlinge in Arbeitsverhältnisse zu vermitteln. An einigen Orten sind Geflüchtete auch schon fest in die Organisationsteams der Begegnungsorte integriert. In allen Stadtteilen haben sich aus den Cafés weitere Aktivitäten entwickelt. In Ehrang wurde zum Beispiel eine Pflanzaktion organisiert, um den Stadtteil zu verschönern. Kochen, Nähen, die deutsche Sprache üben oder einfach bei Spaziergängen die Umgebung kennenlernen – die Willkommenscafés haben auch in den nächsten Monaten noch viel vor und freuen sich über alle Bewohner und Bewohnerinnen der Stadtteile, die Lust auf ein gemütliches Beisammensein haben.

 
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