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30.01.2018

Hochkonjunktur hat ihren Preis

Stabilisierung des Hochwasserschutzdamms am Zurlaubener Ufer
Die Stabilisierung des Hochwasserschutzdamms am Zurlaubener Ufer ist ein Großprojekt des städtischen Tiefbauamts. Der erste Bauabschnitt soll in diesem Jahr fertiggestellt werden. Vor Hochwasser – wie es aktuell eines gibt – sind die Anwohner dann besser geschützt.

Mit 61,9 Millionen Euro ist die Summe, die 2018 für Investitionen im Hoch- und Tiefbau vorgesehen ist, außergewöhnlich hoch. Dass es eine immense Herausforderung ist, den Kostenrahmen der einzelnen Projekte einzuhalten, machte Baudezernent Andreas Ludwig auf der Pressekonferenz des Stadtvorstands deutlich. Die Ursache für Kostensteigerungen ist für den Bauexperten klar.

Ob Straßenausbau, der Bau von Sozialwohnungen und Kitas, die Sanierung von Schulen und vieles mehr: Die Stadt vergibt zahlreiche Aufträge im Hoch- und Tiefbau und sieht sich mit der Frage konfrontiert, weshalb öffentliche Bauprojekte oft teurer werden. Baudezernent Andreas Ludwig sieht die Ursache für Kostensteigerungen in der aktuellen Hochkonjunkturphase, die für eine starke Nachfrage im Bausektor und entsprechend hohe Preise bei den Firmen sorgt: „Bauen ist ein Abenteuer und den Kostenrahmen zu halten, wird zunehmend schwieriger. Aber wir wollen nicht jammern, wir freuen uns über die Hochkonjunkturphase", sagte Ludwig bei der Pressekonferenz des Stadtvorstands.

Er wolle aber Transparenz schaffen und erläutern, weshalb viele Projekte teurer würden. Ein Beispiel ist der Straßenausbau in Ehrang: Statt kalkulierter Kosten in Höhe von 225 Euro pro Quadratmeter werden 280 Euro fällig. Laut Wolfgang van Bellen, Leiter des städtischen Tiefbauamts, ist die Baupreisentwicklung im Tiefbau noch stärker vorangeschritten als beim Hochbau. Die Steigerung von 2017 gegenüber 2016 habe 4,8 Prozent betragen. Ein Problem, das sich aus den gestiegenen Kosten ergibt, ist laut van Bellen, dass viele Projekte an der Fördergrenze liegen und Zuschussgeber die Kosten als zu hoch empfinden.

Trotz der hohen Preise ist die Marschrichtung für Ludwig klar: „Wir haben viel zu tun und müssen mit dem Preisniveau zurechtkommen. Wir dürfen uns nicht zurückziehen." Es gelte, noch konsequenter zu planen und flexibler zu sein, um nicht nur gut, sondern auch möglichst preiswert zu bauen. Dass sich die Verwaltung im Baubereich nicht zurückzieht, machte neben van Bellen auch der Leiter der städtischen Gebäudewirtschaft, Dr. Frank Simons, deutlich. So wird im Sommer diesen Jahres beispielsweise die Kita Freschfeld im Baugebiet BU 14 fertiggestellt. Ebenso wird der Parkplatz der Zulassungsstelle in der Thyrsusstraße in diesem Jahr saniert, Toilettenanlagen in Schulen erneuert und die Sozialwohnungen östlich des Hofguts Mariahof sind fertiggestellt und befinden sich aktuell in der Abnahme.

Auch Tiefbauamtsleiter van Bellen nannte Projekte, die in diesem Jahr abgeschlossen werden: Hierzu zählt zum Beispiel der Bau des Podests für die Marx-Statue, die mit dem Flugzeug von Peking nach Frankfurt transportiert wird. Ebenso werden der Tiergartenbach in Olewig und der Irscher Bach renaturiert.

Das wird 2018 fertig

  • Gebäudewirtschaft: Kita in BU 14, sozialer Wohnungsbau östlich des Hofguts Mariahof und in BU 14, Interimslösung Jägerkaserne für Bürgeramt, IGS Gebäude C (erster Bauabschnitt), Sanierung Toiletten (Nelson Mandela Realschule plus, Grundschule Biewer, Berufsbildende Schule EHS Gebäude A, Grundschulen Matthias und Euren, Friedhof Ehrang).
  • Tiefbauamt: Deichertüchtigung Zurlaubener Ufer (erster Bauabschnitt), Ausbau Straße Zur Stadtmauer (Ehrang), Ausbau Platzfläche Karl-Marx-Straße/Jüdemerstraße, Ausbau Ladenpassage und Kirchenvorplatz Mariahof, Vorplatz Bürgerhaus Trier-Nord, Ausbau mehrerer Bushaltestellen.