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13.07.2021

Historie erlebbar machen

Elvira Garbes und Michael Jäckel unterzeichnen im Beisein von Michael Embach, Claudine Moulin und Lukas Clemens die Kooperationsvereinbarung zwischen Wissenschaftlicher Bibliothek und Universität.
Bürgermeisterin Elvira Garbes (vorne l.) und Unipräsident Michael Jäckel (vorne r.) unterzeichnen im Beisein von Bibliotheksleiter Michael Embach und der Wissenschaftler Claudine Moulin und Lukas Clemens (hinten v. l.) die Kooperationsvereinbarung zwischen Wissenschaftlicher Bibliothek und Universität.

Zur Stärkung des Wissenschaftsstandorts Trier haben die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt und die Universität Trier ihre ohnehin langjährige gute Zusammenarbeit nun in einer Kooperationsvereinbarung festgeschrieben. Unterzeichnet wurde diese von
Bürgermeisterin Elvira Garbes und Unipräsident Professor Michael Jäckel vergangene Woche in der Schatzkammer.

Ziele sind unter anderem die Sicherung des kulturellen Erbes durch die Digitalisierung herausragender Bestände von Wissenschaftlicher Bibliothek und Stadtarchiv sowie die Verknüpfung der historischen Bestände mit einer wissenschaftlichen Expertise durch Mitarbeitende der Universität. Embach betonte: „Wir als Wissenschaftliche Bibliothek besitzen die historischen Originalüberlieferungen und die Universität die akademische Kompetenz, um diese wissenschaftlich auswerten zu können.“ So würden zwei Partner zusammenfinden, die über verschiedene Stärken verfügen, so der Bibliotheksleiter.
Unipräsident Professor Michael Jäckel sagte, die Uni wolle das kulturelle Erbe der Stadt noch stärker zum Schwerpunkt machen. Die nun unterzeichnete Kooperationsvereinbarung sei die Institutionalisierung einer bereits bestehenden guten Zusammenarbeit. Als ein bekanntes Projekt dieser Zusammenarbeit nannte Jäckel das virtuelle Skriptorium von St. Matthias. Darin wird der noch erhaltene Bestand an Handschriften der mittelalterlichen Bibliothek der Benediktinerabtei online präsentiert.

Ein aktuelles Projekt stellte Historiker Professor Lukas Clemens vor: Er und sein Team digitalisieren historische Stadtpläne Triers. Diese werden mit historischen Fotos aus den Beständen der Wissenschaftlichen Bibliothek verknüpft und können über den aktuellen Stadtplan gelegt werden. „Interessierte erhalten so ein Bild Triers aus vergangenen Jahrhunderten“, erklärte Clemens.

Ein weiteres aktuelles Projekt läuft unter der Leitung der Germanistikprofessorin Claudine Moulin: Nach dem virtuellen Skriptorium St. Matthias möchte sie Bestände aus anderen Klöstern digitalisieren. Interessant sei bei den Digitalisaten vor allem die Möglichkeit, auch Benutzerspuren zu erkennen. Teilweise würden sogar Geheimschriften identifiziert, gewährte die Forscherin einen Einblick in ihre Arbeit.

Bürgermeisterin Elvira Garbes freute sich über die Kooperation und hob hervor, dass bedeutsame kulturelle Überlieferungen, wie etwa Handschriften, durch die Digitalisierung nicht nur Forschenden, sondern auch interessierten Laien zur Verfügung gestellt werden.