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03.11.2020

Handys für Hummeln & Co.

OB Wolfram Leibe und Bärbel Ellwanger zeigen die Handybox.
OB Wolfram Leibe und Bärbel Ellwanger, Koordinatorin des Trierer Aktionsplan Entwicklungspolitik, freuen sich über mehr als 700 abgegebene Handys.

Nach Schätzungen des Naturschutzbundes (NABU) liegen in Deutschland rund 105 Millionen ungenutzte Handys in Schubladen. Laut NABU werde ein Handy durchschnittlich nur 18 Monate lang genutzt. Oft stellt sich dann die Frage, wohin mit den Altgeräten. Seit November 2017 steht im Eingangsbereich des Rathauses deshalb eine Handysammelbox.

Sie ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Stadt und der NABU-Regionalstelle Rheinland-Pfalz West. In den letzten drei Jahren konnten insgesamt 729 Handys an den Naturschutzbund übergeben werden. Die alten Geräte werden von der gemeinnützigen GmbH Arbeit für Menschen mit Behinderung (AfB) geprüft und entweder wiederaufbereitet oder recycelt, um die darin enthaltenen Rohstoffe, wie Gold, Nickel oder Kupfer, wiederzuverwerten. Giftige Bestandteile werden aufgefangen und gesondert entsorgt. Abhängig vom Erlös aus Recycling und Wiederverwendung erhält der NABU eine jährliche Spende der Telefónica Deutschland Group. In den vergangenen drei Jahren wurden knapp 240.000 Euro eingenommen.

Bis 2019 wurde aus den Erlösen das Projekt „Handys für die Havel“ unterstützt, mittlerweile geht das Geld an den NABU-Insektenschutzfond, der sich gegen das drastische Insektensterben einsetzt. Laut NABU sei jede dritte Insektenart nach der bundesweiten Roten Liste gefährdet bis ausgestorben. Daneben hat das Recycling der Handys noch eine Reihe weiterer positiver Nebeneffekte. Es führt zur Schonung von Ressourcen, Abfallvermeidung, Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Senkung der Schadstoffbelastung.

Zudem ist die Handy-Sammelbox Teil des Trierer Aktionsplan Entwicklungspolitik. Koordinatorin Bärbel Ellwanger freut sich über den regen Zuspruch: „Es ist toll, dass so viele dieses Projekt unterstützen. Alleine in den letzten beiden Wochen wurden 30 Handys abgegeben. Man merkt, dass die Menschen zu Hause fleißig am Aussortieren sind.“

Johanna Pfaab