Sprungmarken
17.04.2012

Großer Nachholbedarf bei der Werbung

In den Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen des Kulturzentrums sind die Strukturen der früheren Produktionsstätte für Textilien noch gut erkennbar.
In den Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen des Kulturzentrums sind die Strukturen der früheren Produktionsstätte für Textilien noch gut erkennbar.
Die Tufa wird von verschiedenen Altersgruppen sehr unterschiedlich wahrgenommen: Während es in der Generation 40 plus viele Stammgäste gibt, ist die Einrichtung zahlreichen 20- bis 30-Jährigen überhaupt nicht bekannt. Das ist ein zentrales Ergebnis einer FH-Umfrage. Sie hat zwar mit knapp 200 Befragten keinen repräsentativen Charakter, wirft aber vielfältige Schlaglichter auf das Image und das Erscheinungsbild des Kulturzentrums.

Bei der Vorstellung der Ergebnisse lobte Klaus Reeh, Vorsitzender des Tufa-Trägervereins, die gute Zusammenarbeit mit dem Seminar zur Werbe- und Konsumentenpsychologie von Dr. Monika Wagener-Wender, das die Umfrage „Tufa durchleuchtet“ konzipiert und umgesetzt hat. Der besondere Wert liege für das Kulturzentrum in der Konfrontation mit den teilweise unbequemen Meinungen, die in der Analyse zur Sprache kommen. Vor allem jüngere Teilnehmer kritisierten die Homepage www.tufa-trier.de als unübersichtlich und mahnten ein schlüssigeres Corporate Design an.

Defizite bei 20- bis 30-Jährigen

Die Befragten gliedern sich in zwei Gruppen: Die 53 „Internen“ beteiligten sich während eines Besuchs der Tufa. Sie hatten ein Durchschnittsalter von 44 Jahren. Wesentlich jünger waren die „Externen“ von der Uni und der FH mit einem Mittelwert von 23 Jahren. Von ihnen gaben immerhin drei Viertel an, die Tufa nicht zu kennen. Sieben Prozent der „Externen“ besuchten das Kulturzentrum schon mehrfach, bei der anderen Gruppe waren es dagegen 70 Prozent. Diese Personen nutzen als Hauptinformationsquelle zum Programm die regionale Tageszeitung. Bei den „Externen“ lag das Internet mit 29 Prozent an der Spitze, gefolgt vom Info-Flyer. Diese Gruppe gab dem künstlerischen Programm die Schulnote 2,2, die häufigeren Besucher dagegen eine 1,9.

Verbesserungsbedarf sahen alle Befragten bei der Werbung sowie der Qualität der Sitzplätze für die Besucher. 56 Prozent gaben an, sich beim ersten Besuch „wohl gefühlt zu haben“. Gut ein Viertel reagierte mit eher „gemischten Gefühlen“, zwei Prozent fühlten sich sogar abgestoßen.

Bei den Tufa-Ausstellungen zeigte sich gut die Hälfte insgesamt zufrieden, 31 Prozent stimmte der Einschätzung einer mittelmäßigen Qualität zu. Haupttage für einen Ausstellungsbesuch sind Samstag und Sonntag. Zudem müssten, so die einhellige Meinung, Kinder und Jugendliche verstärkt angesprochen werden, die Beschilderung für auswärtige Gäste verbessert und die Zusammenarbeit mit der Uni und der FH ausgebaut werden.

Lob gab es unter anderem für die „schöne Location“, das vielfältige Angebot und das offene Ausstellungskonzept. Es bietet auch Amateurkünstlern ein Forum. Um das Erscheinungsbild der Tuchfabrik insgesamt zu verbessern und vor allem zusätzliche jüngere Gäste anzulocken, halten es die Befragten für nötig, noch stärker auf Wünsche der Besucher einzu-gehen sowie die Zusammenarbeit mit anderen Kultureinrichtungen und die Werbung auszubauen. Nicht nur vor diesem Hintergrund wird eine verbesserte Finanzausstattung der Tufa als unerlässlich angesehen.