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20.07.2021

Große Solidarität mit Flutopfern

Dramatische Rettungsaktion von Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Pfalzel in der Kyllstraße, die sich in einen reißenden Fluss verwandelt hat.
Dramatische Rettungsaktion von Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Pfalzel in der Kyllstraße, die sich in einen reißenden Fluss verwandelt hat.
Für viele Menschen ist noch immer unfassbar, welch verheerenden Auswirkungen es hatte, als die Kyll vergangenen Donnerstagmorgen über die Ufer trat und den Ortskern von Ehrang überflutete. Nach der Katastrophe konzentrieren sich nun alle auf das Aufräumen und Saubermachen. Eine Mammutaufgabe, die von Betroffenen, Freiwilligen, Feuerwehr, THW, städtischem Personal und vielen mehr geleistet wird.

Bis Sonntagabend hatten Feuerwehren und Technisches Hilfswerk alle Keller in den 700 überschwemmten Häusern leer gepumpt. Der Einsatz geht für die Wehren aber weiter, da das Wasser aus dem durchnässten Boden oft nachläuft und Keller mehrmals leer gepumpt werden müssen. So laufen die Aufräumarbeiten noch auf Hochtouren. Das Amt StadtRaum war die vergangenen Tage mit rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern samt schwerem Gerät zum Aufräumen und Säubern vor Ort. Rechts und links der Straßen türmen sich Berge von Schutt, zum großen Teil Sperrmüll aus durchnässten und zerstörten Möbeln, aber auch Sondermüll wie Kanister oder Elektrogeräte. Die Müllwagen des Zweckverbands A.R.T. fahren zahlreiche Fahrten zum Entsorgungszentrum Mertesdorf.

Als Ehrang am Donnerstag überflutet wurde, waren zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz: Rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Feuerwehren, von Rettungsdiensten, des Technischen Hilfswerks, der Stadtwerke, des Amtes StadtRaum, des Ordnungs- und Sozialamtes sowie Einsatzkräfte aus anderen Städten waren gemeinsam vor Ort, um Menschen zu versorgen, zu betreuen, Wasser aus Straßen und Kellern zu pumpen, Dreck und Unrat von Straßen zu räumen, das Gelände zu sichern oder die Statik von Gebäuden zu prüfen. OB Wolfram Leibe dankte den zahlreichen hauptamtlichen wie ehrenamtlichen Helfern: „Die professionelle Bewältigung dieses Großeinsatzes zeigt, wie gut wir in diesem Bereich aufgestellt sind. Der Einsatz ist eine große Gemeinschaftsleistung.“

Der weitaus größte Teil der Menschen, die nach dem Unwetter ihre Häuser verlassen mussten, kam bei Freunden oder Verwandten unter. In dem von der Evakuierung betroffenen Gebiet leben 4200 Bewohnerinnen und Bewohner. Rund 80 davon verbrachten die Nacht zum Freitag in Betreuung im Schulzentrum am Mäusheckerweg.

Schon kurz nach der Flutkatastrophe erreichten das Rathaus zahlreiche Bekundungen der Anteilnahme und Unterstützung: Bundespräsident Frank- Walter Steinmeier sprach in einem Telefonat mit OB Leibe allen vom Hochwasser betroffenen Menschen im Stadtteil Ehrang sowie in der Region Trier seine Solidarität aus, ermutigte sie zum Durchhalten in dieser extrem schwierigen Situation und sicherte ihnen staatliche Unterstützung zu. Gleichzeitig brachte er den Respekt für den beeindruckenden und anstrengenden Einsatz der ehrenamtlichen Kräfte, der Rettungseinheiten sowie der städtischen Mitarbeiter zum Ausdruck. Steinmeier denke, so der OB, darüber nach, die betroffenen Menschen bei einem Besuch zu einem späteren Zeitpunkt vor Ort persönlich kennenzulernen. Leibe tauschte sich auch mit der Luxemburger Bürgermeisterin Lydie Polfer aus, deren Stadt ebenfalls betroffen war. Beide dankten allen Einsatzkräften und betonten: „Wir lassen die Menschen in der Not nicht allein.“

Die Stadt Saarbrücken, die mit Trier, Luxemburg und Metz den Quattropole-Verbund bildet, hatte rund zehn Leitungskräfte entsandt, um bei der Bewältigung der Katastrophe zu helfen. Weitere Einsatzzüge standen auf Abruf zur Verfügung.