Sprungmarken
23.04.2019 | Altstadtfestplakat

Gewinnerin kommt aus Wien

Dieses Siegermotiv, welches das diesjährige Altstadtfestplakat schmücken wird, überzeugte die Jury. Zeichnung: Belinda Krottendorfer
Dieses Siegermotiv, welches das diesjährige Altstadtfestplakat schmücken wird, überzeugte die Jury. Insgesamt gingen 16 Vorschläge bei dem Wettbewerb ein. Zeichnung: Belinda Krottendorfer

Die Spannweite hätte kaum größer sein können: Von Aquarellmalerei bis zu Filzstiftgestaltungen, von rein grafischen bis hin zu ganz gegenständlichen Lösungen erstreckten sich die Vorschläge, die die Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM) seit Januar erreichten. Mit ihnen wollten die Teilnehmer den Publikumswettbewerb gewinnen, den die TTM für das diesjährige Altstadtfest ausgerufen hatte.

Gewonnen hat am Ende eine junge Gestalterin aus Wien. Ihr Motiv schmückt das Altstadtfest-Plakat. Knapp 900 Kilometer liegen zwischen dem Trierer Dom St. Peter und dem Wiener Stephansdom. Doch in diesem Jahr rücken die österreichische Hauptstadt und die Moselmetropole eng zusammen. Denn der Aufruf der TTM, sich mit Fotos, Zeichnungen oder anderen Designideen an der Gestaltung des Plakates zu beteiligen, erreichte nicht nur kreative Köpfe in Trier, Igel und an der Mosel, sondern auch die in Wien lebende Publizistikstudentin Belinda Krottendorfer. Die 25-jährige Österreicherin ist vielseitig unterwegs: nach ihrem Abitur 2011 studierte sie Deutsch und Kunst auf Lehramt und schloss 2017 die Vienna Business School mit einem Diplom für Kunst- und Kommunikationsmanagement ab. Seit dem vergangenen Jahr arbeitet sie als freie Redakteurin bei den Niederösterreichischen Nachrichten.

Auf den Trierer Wettbewerb war sie zufällig beim Suchen im Internet aufmerksam geworden – und fühlte sich direkt an ihre Heimat erinnert: „In der Gegend, aus der ich komme (nördliches Niederösterreich, Anm. d. Red.), gibt es sehr viele Orte mit historischem Stadtkern. An den Stadtfesten in Retz und Krems an der Donau habe ich immer das besondere Flair geschätzt, das die schmalen, verwinkelten Gassen und historischen Bauten ausstrahlen. Die Trierer Architektur erinnert mich ein wenig an Krems."

Dabei stand für die Studentin fest, dass das Verwinkelte auch in ihrem Entwurf eine Rolle spielen sollte. „Ich wollte etwas mit Architektur machen. Ebenso sollte man auf dem Entwurf die Stadt Trier erkennen, und ich wollte, dass man alle Gebäude schön von vorne sehen kann. Daher ist die Stadtansicht auch nicht realistisch."

Gerade diese außergewöhnliche Perspektive war es, die die fünfköpfige Jury, bestehend aus OB Wolfram Leibe, TTM-Chef Norbert Käthler, Professor Anna Bulanda-Pantalacci, Klaus Tonkaboni und Helmut Leiendecker, letztendlich überzeugte. In dem Entwurf steht vor der Porta Nigra das Marktkreuz, die Steipe steht in zweiter Reihe an einem Platz, der die Platanen des Domfreihofes mit dem Petrusbrunnen des Hauptmarktes verbindet. Im Bildhintergrund ragt groß und mächtig der Dom hervor, links daneben weist das große Rund des Caldariums auf die Kaiserthermen hin. Und überall: Buntes Konfetti, das auf die dreitägige Party vom 28. bis 30. Juni verweist, die die noch so ruhig wirkende Innenstadt bald mit sich reißen wird.