Geschichten hinter der Geschichte

Einen aufschlussreichen und teilweise amüsanten Blick hinter die Kulissen von gut drei Jahrzehnten Kommunalpolitik bietet der neue Band 2 der „Trierer Geschichten" des bis 2007 amtierenden OB Helmut Schröer. Der Einladung in den Lesesaal der Stadtbibliothek folgten unter anderem viele Weggefährten sowie der aktuelle Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Baudezernent Andreas Ludwig.

Das knapp 180 Seiten dicke Buch spricht erneut zwei Zielgruppen an: Neu-Trierer erhalten einem kenntnisreichen Überblick zu wichtigen Ereignissen der Stadtgeschichte mit zahlreichen Illustrationen. Das Spektrum reicht vom Turm Luxemburg für die Landesgartenschau, der Ehrenbürgerschaft für Jean-Claude Juncker, den Premier des Nachbarlands, der Sanierung von Schloss Monaise, über den Disput um den Titel der „Ältesten Stadt Deutschlands", die Flutlichtanlage für das Moselstadion vor 20 Jahren und die Debatte um das Plakat und die Festschrift zur 2000 Jahrfeier bis zur Verleihung des Ehrensiegels an Kammersänger Franz Grundheber.

Besondere Aktualität gewinnt durch den extrem trockenen Sommer 2018 das Kapitel über den Notstand in der Wasserversorgung vor 42 Jahren, der langfristig durch das neue Wasserwerk Kylltal behoben wurde. Gebürtigen Trierer, und Zugezogenen, die schon lange an der Mosel leben, bietet Schröers Buch viele interessante Geschichten hinter der Geschichte. Die nicht realisierten Pläne, im Schloss Monaise die Goethe-Gesellschaft oder die Verwaltung der Universität anzusiedeln, sind nur ein Beispiel. Bewegend sind einige Hintergründe zu der humanitären Hilfe für die kroatische Partnerstadt Pula im Jahr 1992.

• „Trierer Geschichten, Band 2" von Helmut Schröer, Paulinus-Verlag Trier, ISBN Nr. 978-3-7902-1945-6, 14,90 Euro.