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23.06.2020

Gemeinsam digital

Zu Beginn der Coronakrise konnten die Stadtwerke einige Kunden in der wenig frequentierten Fußgängerzone an ihr Glasfasernetz anschließen.
Zu Beginn der Coronakrise konnten die Stadtwerke einige Kunden in der wenig frequentierten Fußgängerzone an ihr Glasfasernetz anschließen. Foto: Stadtwerke

Die Stadt Trier hat sich mit zahlreichen Angeboten am bundesweiten Digitaltag 2020 beteiligt. Ziel der Aktion ist, die Teilhabe zu fördern. Alle Menschen in Deutschland sollen in die Lage versetzt werden, digitale Angebote selbstbestimmt und sinnvoll zu nutzen. Dabei setzt die Stadt auf einen bewährten Verbund.

„Wir sind selbstverständlich bei diesem Zukunftsthema mit dabei und zwar nicht alleine, sondern mit unserem Partner, den Stadtwerken", sagte OB Wolfram Leibe bei der Vorstellung der Aktivitäten und ergänzte: „Wir diskutieren die Chancen nicht nur, wir nutzen sie schon". Geld alleine sei bei der Digitalisierung nicht ausreichend. Es braucht die technischen Voraussetzungen, die Kompetenz und Geld, das sind die drei Bausteine, die eine Kommune braucht. "

Wegen der Bedeutung des Themas habe er vor einiger Zeit einen Digitalisierungsbeauftragten eingesetzt, der für die Vernetzung zwischen Stadt und weiteren Akteuren sorgt. Ein Beispiel, das zeige, wie die Zusammenarbeit zwischen SWT und Stadt für die Bürgerinnen und Bürger nützlich ist, ist der Ausbau des Glasfasernetzes für Schulen. 2019/20 seien HGT, FWG, AVG und MPG ans SWT-Glasfasernetz angeschlossen worden, die IGS habe man mit Funktechnik mit einem Gbit/s versorgt. Auch das FSG und die Realschule Moseltal seien ans breitbandige Internet angeschlossen. Bei der BBS, der Nelson-Mandela- und der Kurfürst-Balduin-Realschule plus sei man dran, eine Gigabit-Anbindung umzusetzen. Wenn das erreicht sei, habe man 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit einer Gigabit-Datenleitung angebunden. „Das ist die Voraussetzung für digitales Lernen", so der OB. Auch bei der Umsetzung von Verwaltungsdienstleistungen ist Trier in Rheinland-Pfalz vorne dabei. „Wir sind vorbildlich, Kollegen aus anderen rheinland-pfälzischen Städten schauen sich das bei uns an und übernehmen unsere Vorarbeiten", so der OB. Es gelte, den Spagat zwischen den hohen Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger und den Gesetzesgrundlagen zu schaffen. „Wir würden gerne noch mehr digitale Dienstleistungen anbieten, brauchen dazu aber auch die passenden Rahmenbedingungen."

Glasfaser für smartes Parken

Arndt Müller, technischer Vorstand der Stadtwerke, stellte die Bausteine zum Aufbau einer Smart City vor: „Glasfaser ist Basisinfrastruktur für unsere Aktivitäten". Bis 2025 werde man 150 Kilometer Glasfaserkabel in Trier verlegt haben, derzeit seien es 90. Allein im Corona-Lockdown habe man 65 Kunden an das Glasfaser- Internet angeschlossen. Darüber hinaus seien WLAN und IoT wichtige Bausteine der Breitbandstrategie.

Diese Technologien werden unter anderem dafür genutzt, um gemeinsam mit der Stadt Smart Parking anzubieten oder auch künftig zur Verkehrsdatenerfassung, für eine Störmelder-App, intelligente Abfalleimer oder auch vernetzte Feuchtesensoren an den Stadtbäumen, um das Gießen zu optimieren. Gemeinsam haben Stadt und SWT auch das Handyparken eingeführt, das seit 8. April in ganz Trier verfügbar ist.

Die Stadt beteiligte sich mit zahlreichen Aktionen am Digitaltag. Das Theater bot einen digitalen Probenbesuch des Stücks „Ein ganz gewöhnlicher Jude" an, die Wirtschaftsförderung veranstaltete einen Healthcare- Hackathon mit rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (Beitrag unten), das Kommunale Bildungsmanagement stellte digitale Schulungsformate für pädagogische Fachkräfte und Kinder vor und die Stadtbücherei gründete digital den ersten Trierer Jugendbuchclub. Auch TTM, Wissenschaftliche Bibliothek, Tufa, Stadtmuseum und Volkshochschule beteiligten sich mit Aktionen, um Digitalisierung erlebbar zu machen. Alle Aktionen sind unter www.digitaltag.eu aufgeführt.

Ernst Mettlach