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01.06.2021

Gemeinsam aus der Pandemie

Landrat Günther Schartz, Dr. Walter Gradel und OB Wolfram Leibe (v. l.) präsentieren die aktuellen Impfzahlen
Landrat Günther Schartz, Dr. Walter Gradel und OB Wolfram Leibe (v. l.) präsentieren die aktuellen Impfzahlen mit Stand vom vergangenen Freitag. In Stadt und Kreis haben über 100.000 Menschen bereits ihre Erstimpfung erhalten.
Die Marke von 100.000 Erstimpfungen in Trier und Trier-Saarburg wurde am Freitag übertroffen. OB Wolfram Leibe, Landrat Günther Schartz und Dr. Walter Gradel für die Ärzteschaft zogen aus diesem Anlass eine Zwischenbilanz zur Impfkampagne. Dabei wurde eines ganz deutlich.

Neben dem gemeinsam von der Stadt Trier und dem Kreis Trier-Saarburg betriebenen Impfzentrum im Messepark erhalten Menschen den Piks in den Oberarm auch in Kliniken, Pflegeheimen, in der Eingliederungshilfe und seit Anfang April auch bei ihrem Hausarzt (genaue Zahlen siehe Infokasten). OB Wolfram Leibe betonte, Impfen sei eine gemeinsame Anstrengung und: „Gemeinsam machen wir einen guten Job", so Leibe. Der OB ging auch auf die Impfbrücke ein, mit der übriggebliebene Impfstoffe gerecht verteilt werden sollen (die RaZ berichtete). Ab 1. Juni können sich für das System auch Menschen über 50 registrieren. Wer bereits angemeldet ist, muss dies erneut tun, da das System zurückgesetzt wird (www.trier.de/impfen).

Landrat Günther Schartz zeigte sich mit der aktuellen Lage zufrieden: „Wir sind im Vergleich zu den anderen relativ gut durch die Pandemie gekommen", betonte er. Durch die Kooperation von Stadt und Kreis über Grenzen hinweg sei hohes Vertrauen entstanden und man habe gezeigt, was man leisten könne. Die bundespolitische Entscheidung, dass sich mit Aufhebung der Impfprioritäten ab 7. Juni auch Kinder ab zwölf Jahren um einen Impftermin bemühen können, kommentierte Schartz kritisch: Damit hätte man noch warten können, da der Pool an Wartenden immer größer werde, so der Landrat.

Einen Einblick in den Praxisalltag mit Corona-Impfungen gab Dr. Walter Gradel, Vorsitzender der Bezirksärztekammer Trier und Hausarzt in Ehrang. Er sprach von einer „logistischen Herausforderung" und einem „organisatorischen Kraftakt", den die Praxen – zusätzlich zum Normalbetrieb – leisten müssten. Er forderte, die Impfzentren weiterhin geöffnet zu halten, da die große Zahl der Impfungen bislang noch nicht von den niedergelassenen Ärzten alleine geleistet werden könne.

Impfzahlen für Trier auf einen Blick

  • Bis vergangenen Freitagvormittag haben in Trier und im Landkreis Trier-Saarburg insgesamt 101.670 Menschen ihre Erst- und 45.851 ihre Zweitimpfung erhalten. Das entspricht einer Impfquote von 39,1 beziehungsweise 17,6 Prozent.
  • Im Impfzentrum erhielten bislang 54.687 ihre Erst- und 29.689 Menschen ihre Zweitimpfung. 29 Mitarbeitende sind bis Ende 2021 fest eingestellt. Es gibt einen Pool von 80 Springern, die aushelfen können. 61 Ärztinnen und Ärzte impften mit ihren Teams an 125 Tagen 917 Stunden.
  • In den Kliniken wurden 4165 Erst- und 2773 Zweitimpfungen verabreicht. In Pflegeheimen 2934 Erst- und 2761 Zweitimpfungen. In 49 Haus- und 23 Facharztpraxen wurden seit Anfang April 16.769 Erst- und 3193 Zweitimpfungen verabreicht.
  • Über die Impfbrücke konnten bislang 3270 Menschen kurzfristig geimpft werden. 2600 sind noch im System hinterlegt.

Björn Gutheil