Sprungmarken
17.01.2012

Gegen das Vergessen

Jakub Deka und Jerzy Wozniak von der Stiftung „Deutsch-Polnische Aussöhnung“ (v. l.) bringen die Stellwände mit zeitgenössischen Dokumenten zur Geschichte der Zwangsarbeiter in Position.
Jakub Deka und Jerzy Wozniak von der Stiftung „Deutsch-Polnische Aussöhnung“ (v. l.) bringen die Stellwände mit zeitgenössischen Dokumenten zur Geschichte der Zwangsarbeiter in Position.
OB Klaus Jensen eröffnete am Montag mit Bartosz Jolieck, polnischer Botschafter in Luxemburg, die Ausstellung „Erinnerung bewahren“ im Palais Walderdorff. Der Gast aus dem Nachbarland war früher Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Deutsch-Polnische Aussöhnung“, die die Dokumentation über das Schicksal von polnischen Zwangsarbeitern im NS-Regime zusammengestellt hat.

Die Schau ist ein Schwerpunkt der regionalen Reihe zum bundesweiten Gedenktag für NS-Opfer am 27. Januar, die die Evangelische Studierendengemeinde (ESG) und die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) mit der AG Frieden und dem städtischen Bildungs- und Medienzentrum  vorbereitet haben. Das Programm bietet unter anderem einen ökumenischen Gottesdienst (27. Januar, 12 Uhr, Jesuitenkirche) und eine Führung in der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert (29. Januar). In der KHG-Aula im Haus Fetzenreich (Sichelstraße 36) ist am 19. Januar, 19.15 Uhr, der Film „Das Heimweh des Walerian Wrobel“ zu sehen. Titelheld ist ein polnischer Junge, der nach einem Angriff auf sein Dorf zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt und im Alter von 17 Jahren hingerichtet wird.

Am Mittwoch, 25. Januar, 18 Uhr, Raum 5 im Palais Walderdorff, beschäftigt sich das Seminar „Es war die Tragödie meines Lebens“ mit den Lebens- und Leidenswegen polnischer Zwangsarbeiter im heutigen Rheinland-Pfalz. Dr. Reiner Nolden, Leiter des Stadtarchivs, berichtet über Trierer Rechercheergebnisse zu diesem Themenkomplex. Eine Datei verzeichnet allein in der Moselmetropole 1 740 polnische Zwangsarbeiter in der NS-Zeit. Die tatsächliche Zahl könnte nach Einschätzung von Experten noch höher sein.