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22.05.2018

Gefangen im Keller

Szenenfoto aus "Die Nacht geht auf" mit Sebastian Gasper
Entführer Hans (Sebastian Gasper) ist sichtlich aufgebracht. Foto: Tufa

Das Zweipersonenstück „Die Nacht geht auf" von Klauspeter Bungert ist am Samstag, 26. Mai, 20 Uhr, das nächste Mal im Kleinen Saal der Tufa zu sehen. Darin geht es um Lockmann (Isaac Boateng), der von einer übel zugerichteten Frau am Straßenrand aufgehalten und entführt wird. Hans (Sebastian Gasper), der sich hinter der mutmaßlichen Frau verbirgt, drängt Lockmann in einen Keller und bindet ihn an ein Heizungsrohr. Der innerlich unsichere Hans und der nach Orientierung suchende Lockmann belauern einander, wobei Hans Lockmann immer wieder auf falsche Fährten bringt und Lockmann mit wachsendem Geschick nach Möglichkeiten sucht, das Gesprächsruder an sich zu reißen. Hans erzählt Lockmann seine Lebensgeschichte – oder lügt er? Der Entführte richtet eine Botschaft an seine Familie. Er bemerkt, dass Hans lange wegbleibt. Soll er eingesperrt und alleingelassen in dem Keller sterben?

Das Theaterstück des Trierer Autors und Musikers Klauspeter Bungert wirft Fragen nach der Glaubwürdigkeit von Politik und Menschen auf. Kann es eine Lösung geben für die immer eklatanteren Verwerfungen in unserer Gesellschaft oder ist jeder vorgestellte Ansatz nur Lug und Trug? Stellt Gewalt unter bestimmten Voraussetzungen eine Handlungsoption dar? Viele Einzelfragen, die der Text durchspielt, reflektieren Grundideen und Entwicklungen der Kapitalismuskritik der letzten 200 Jahre – eine Hommage an Karl Marx, der sich immer wieder für Arme eingesetzt hat. Im Marx-Jubiläumsjahr 2018 wurde das Werk unter der Regie von Karsten Müller am 19. Mai in der Tufa uraufgeführt.

Weitere Termine: 27. Mai, 10. und 22. Juni. Beginn: 20 Uhr.