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03.04.2012

Frühjahrsputz der Freiwilligen

Am Ende der knapp dreistündigen Dreck-Weg-Aktion laden die Helfer den eingesammelten Müll in einen Container der Stadtreinigung.
Am Ende der knapp dreistündigen Dreck-Weg-Aktion laden die Helfer den eingesammelten Müll in einen Container der Stadtreinigung.
Der Anblick, der sich Spaziergängern zur Zeit bei den ersten Ausflügen des Jahres bietet, ist nicht immer zu hundert Prozent erfreulich: Neben sprießendem Grün findet sich viel Abfall, der sich im Lauf eines Jahrs an den Wegesrändern angesammelt hat. In immer mehr Trierer Stadtteilen werden deshalb im März und April „Dreck-Weg-Tage“ ausgerufen, an denen sich viele Freiwillige beteiligen. Die Rathaus Zeitung war beim Frühjahrsputz in Zewen vor Ort.

Der Ortsvorsteher ist am breitkrempigen Hut zu erkennen und steht im Mittelpunkt des Geschehens: Kurz nach 10 Uhr am Samstagmorgen erklärt Helmut Mertesdorf Routenpläne, verteilt Handschuhe, Eimer, Greifzangen, Plastiksäcke und gibt letzte Anweisungen. Zur Zewener Dreck-Weg-Aktion haben sich rund 20 Helfer am Treffpunkt Fröbelstraße versammelt. Kurze Zeit später schwärmen sie in Zweier-Teams aus, um die Straßen und Wege in ihrem Stadtteil vom gröbsten Schmutz zu befreien.

Schnell füllen sich die Eimer von Horst Binsl und Winfried Heck mit Plastikverpackungen, Zigarettenschachteln, Getränkedosen, Kronkorken und Glasflaschen. Vor allem leere Schnapsgefäße werden anscheinend nur ungern am Container entsorgt und statt dessen in der freien Landschaft zurückgelassen. „Ich gehe eben ab und zu spazieren und da ist mir leider der Müll aufgefallen. An manchen Stellen sieht es verheerend aus“, sagt Binsl auf die Frage, warum er in diesem Jahr zum ersten Mal beim Dreck-Weg-Tag mitmacht. „Am schlimmsten ist das Zeug, das nicht verrottet“, meint sein Mitstreiter Heck. Wie zum Beispiel Autoreifen: 13 Stück kommen an diesem Tag zusammen. Auch gebrauchte Windeln, ein paar schwarze Pumps, ein funktionstüchtiges Akkuladegerät, ein zerfetzter Straßenbegrenzungspfahl  und drei Autobatterien, die den Boden mit Giftstoffen kontaminieren könnten, zählen zur Ausbeute.

Großer Aktionsradius

Vom Moselufer über den Ortskern bis zum Gemeindewald reicht der Aktionsradius der Helfer. Zwei Traktoren und ein Geländewagen mit Anhänger sammeln die gefüllten Müllsäcke ein und bringen sie zum Treffpunkt am Zewener Sportheim, wo ein zehn Kubikmeter fassender Container bereit steht. Der wird am Montag von der Stadtreinigung abgeholt und zur A.R.T.-Sammelstelle in Mertesdorf gebracht, wo er gebührenfrei entgegengenommen wird. „Wir unterstützen die Ortsbezirke, indem wir die nötigen Verwaltungsvorgänge erledigen und die Ausrüstung zur Verfügung stellen“, erklärt Ralf Hölzmer, Einsatzleiter bei der Stadtreinigung und Zewener Bürger, der beim Dreck-Weg-Tag selbst mit Hand anlegt.

Ortsvorsteher Mertesdorf kann beim Dreck-Weg-Tag außerdem auf die Unterstützung der Zewener Vereine zählen: Der Bulldogclub, der Karnevalsverein, der Sportverein, der Tischtennisclub, der Angelclub und der Angelsportverein sind mit Helfern vertreten. Beim Abschlusstreffen im Sportheim spendiert Mertesdorf den Freiwilligen Getränke, Teerdich und Kuchen. Warum organisiert er jedes Jahr den Dreck-Weg-Tag? „Wir wohnen in Zewen eigentlich so schön und deshalb setze ich mich ein bisschen dafür ein, dass die Leute sich an dieser Landschaft auch erfreuen können.“