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29.09.2020

Frischer Wind in der Kunsthalle

Die Ausstellung „Positionen 2020“ zeigt die Abschlussarbeiten der Diplomanden und Diplomandinnen des berufsbegleitenden Kunststudiums.
Die Ausstellung „Positionen 2020“ zeigt die Abschlussarbeiten der Diplomanden und Diplomandinnen des berufsbegleitenden Kunststudiums. Foto: Europäische Kunstakademie
Im Februar übernahm Simon Santschi die Leitung der Europäischen Kunstakademie (EKA) in der Aachener Straße. Der gebürtige Schweizer stellte dem Kulturausschuss nun seine Ideen und geplanten Projekte für die Einrichtung vor. Bei der Corona- Pandemie kam die EKA glimpflich davon.

Zwar musste die Kunstakademie infolge der Pandemie von Mitte März bis Mitte Juni schließen, den größten Zulauf an Studierenden gibt es jedoch im Sommer – und da konnten alle Kurse stattfinden, wie Santschi erläuterte. „Wir hatten keinen nennenswerten Einbruch der Teilnehmerzahlen, nach der Öffnung waren unsere Kurse wieder voll", informierte er. Grund ist, dass die Auflagen in den großen Ateliers keine allzu großen Einschränkungen bedeuten, da die Abstände eingehalten werden können und die Belüftung gut ist. Während der Schließung habe man online Beratungen und Vorträge angeboten, so Santschi.

Für die nächsten Jahre hat der Leiter einige Ideen, um das Profil der EKA zu schärfen und sie zukunftsfest zu machen: So plant er ab Sommer 2021 in Kooperation mit der Tufa die Weiterentwicklung der Jugendkunstschule. Vom Konzept her vergleichbar mit einer Musikschule, können Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit Kunst machen und erleben. Während sich die Tufa auf Jugendtheater konzentriert, geht es in der EKA um Malerei, Zeichnungen und Bildhauerei. Ein weiterer Bereich soll „Digital Arts" (digitale Kunst) sein, der an keinen Standort gebunden ist. Santschi: „Das Projekt der Jugendkunstschule liegt mir sehr am Herzen."

Als Vision schwebt Santschi vor, dass die EKA im Kulturraum der Großregion noch stärker wahrgenommen wird und im Städtenetz Quattropole aktiv ist. Zudem soll sie lokale und regionale Akteure einbinden und diese vernetzen. Die Kunstvereine Gesellschaft für Bildende Kunst und Trier Junge Kunst, das Fach Kunstgeschichte an der Uni und der Fachbereich Gestaltung der Hochschule sollen hier im Mittelpunkt stehen.

Als Partner der EKA werden das Theater und das Stadtmuseum Simeonstift noch wichtiger werden, erläuterte Santschi. Das Theater hat seit einiger Zeit eine Spielstätte in der EKA. 2023 wird ein Jubiläumsjahr werden, wie Santschi erklärte: 1893 wurde der Schlachthof gebaut, 1993 zog die Kunstakademie dort ein und ist 2023 somit 30 Jahre am Standort Aachener Straße. Im Jubiläumsjahr soll auch die Entwicklung von Trier-West/Pallien beleuchtet werden. Ohnehin möchte Santschi, dass die EKA eine „impulsgebende und identitätsstiftende" Institution für die Stadtteilentwicklung in Trier-West wird. Die Ausstellungshalle soll als Kunsthalle Trier positioniert werden. Der Schwerpunkt liegt auf Kunst der Gegenwart von den 1980er Jahren bis heute.

Auch baulich wird sich in den kommenden Jahren einiges tun: Zuerst sollen nächstes Jahr die erforderlichen Brandschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Zudem ist geplant, im Eingangsbereich der Kunsthalle eine Theke zu bauen, die als Kasse – auch für das Theater – und als Bar dient.

Björn Gutheil