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23.12.2013

Fortschritte nachhaltig absichern

Eine wichtige Rolle für die Gemeinwesenarbeit im Ehranger Ortskern spielen Jugendprojekte. Ein Beispiel ist das Ferienprogramm für Kinder im Bürgerhaus mit Clown Roland Grundheber (rechts). Foto: privat
Eine wichtige Rolle für die Gemeinwesenarbeit im Ehranger Ortskern spielen Jugendprojekte. Ein Beispiel ist das Ferienprogramm für Kinder im Bürgerhaus mit Clown Roland Grundheber (rechts). Foto: privat
Wie können in Ehrang die Gelder aus dem bis Ende 2015 laufenden Programm Soziale Stadt möglichst effizient zur Behebung von Missständen eingesetzt werden? Was muss getan werden, damit erreichte Fortschritte nicht gefährdet werden und die Fördermittel nicht verpuffen? Diese Fragen spielen eine zentrale Rolle in dem Integrierten Entwicklungskonzept (IEK), das der Stadtrat einstimmig beschloss.

Das in enger Abstimmung zwischen dem Jugend- und dem Stadtplanungsamt erstellte Dokument spricht sich dafür aus, das Quartiersmanagement nach dem Auslaufen der Soziale Stadt-Förderung fortzusetzen und möglichst schnell in Abstimmung mit dem Land über geeignete Finanzierungsmodelle zu verhandeln. Gefordert werden außerdem eine stadtteil-

orientierte Gemeinwesenarbeit mit verstärkter Aktivierung und Zusammenführung der Bewohner, der Erhalt des Bürgerhauses in der Niederstraße als Stadtteilzentrum, die Aufwertung des Wohnumfelds in den Seitengassen der Niederstraße, Maßnahmen gegen den wachsenden Leerstand von Gewerbeflächen in der Kyllstraße, der Ausbau der Seniorenarbeit und eine zielgruppenorientierte Jugendarbeit. Zudem müssten die Synergieeffekte zwischen der Schule, dem Bürgerhaus, dem Jugendtreff, der Seniorentagespflege und der Kita besser genutzt werden.

Insgesamt sehen die Autoren des IEK noch erheblichen Handlungsbedarf: „Seit der Ausweisung als Sanierungsgebiet und mit der Aufnahme der Förderung durch das Programm Soziale Stadt konnte ein wichtiger Beitrag zu zahlreichen Verbesserungen geleistet werden. Trotz der positiven Entwicklungen ist der Stadtteil weiterhin mit einem Negativ-Image belegt und gilt als sozialer Brennpunkt. Den Bewohnern fällt es schwer, sich mit ihrem Stadtteil zu identifizieren.“ Das hemmt nach Einschätzung der Experten aus dem Rathaus sowie vom Stadtteilmanagement die Imageverbesserung. Es bleibe Handlungsbedarf, die „Abwärtsspirale“ sei noch nicht überwunden.

Der Stadtrat hatte im Herbst 2011 das IEK als Steuerungs- und Koordinierungsinstrument zur Quartiersentwicklung auf den Weg gebracht. Es umfasst neben Entwicklungszielen zahlreiche bauliche und nicht-baulichen Maßnahmen, bündelt verschiedene Schwerpunkte und zeigt Verbesserungsperspektiven auf.

In die Aufwertung des historischen Ortskerns wurden bisher rund neun Millionen Euro investiert. Mit der Fertigstellung des Bürgerhauses, verschiedenen Ordnungs- und Modernisierungsmaßnahmen und dem Freiräumen des Mühlengeländes sind wesentliche Vorhaben abgeschlossen.

Die wichtigsten Projekte bis 2018 sind der Bau der B 422 neu mit weiteren Veränderungen im Mühlengelände und die im Bau befindliche Kita St. Peter. Dieses Vorhaben wird 2014 und 2015 aus dem Programm Soziale Stadt mit jeweils 500.000 Euro unterstützt. Einnahmen aus Grundstücksverkäufen werden zur Deckung der Ausgaben im Sanierungsgebiet verwendet. Vor dem Stadtratsbeschluss lief ein umfangreicher Beteiligungsprozess, in den unter anderem der Ortsbeirat sowie der Runde Tisch Ehrang/Quint einbezogen wurden.