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08.12.2020

Fertigstellung in Sicht

Blick in ein fertiges Zimmer. Der Raum hat Laminatfußboden und es kommt viel Licht herein.
Einige der Wohnungen im Gebäude Gneisenaustraße 33 bis 37 sind schon komplett fertig. Alle Räume, außer den Bädern, haben Laminatfußboden.

Nach gut dreieinhalbjähriger Bauzeit sind die 28 sozial geförderten Wohnungen in der früheren Kaserne Gneisenaustraße 33 bis 37 voraussichtlich Ende März 2021 bezugsfertig. Die sehr aufwendigen, rund 6,7 Millionen Euro teuren Bauarbeiten begannen Mitte August 2017 ziemlich spektakulär.

Die 1931 an das Gebäude angefügten baufälligen Treppentürme wurden nicht mehr benötigt und abgerissen. Die Planungen sahen zwei zentrale Treppenhäuser im Inneren vor. Diese Lösung verbessert auch die Energiebilanz des Gebäudes. Mit dem Abbruch der Treppentürme wurde der ursprüngliche Zustand des 1900 errichteten Gebäudes wiederhergestellt. Seit dem Umbau 1931 wurde die Immobilie zu Wohnungszwecken genutzt. In den letzten Jahren hatte sich der Zustand des teilweise leerstehenden Gebäudes auch durch Vandalismus immer weiter verschlechtert. Forderungen nach einer grundlegenden Sanierung wurden vor allem im Stadtteil immer lauter.

Wichtiges historisches Zeugnis

Die Denkmalzone Gneisenaubering mit den späthistoristisch gestalteten Gebäuden in Trier-West ist ein wichtiges Zeugnis der preußischen und deutschen Sozial- und Militärgeschichte. Mit dem Baubeschluss des Stadtrats von Mai 2015 wurde die Renovierung mit einer hohen Förderung aus dem Programm Soziale Stadt auf den Weg gebracht. Vorher waren schon die beiden Nachbarimmobilien für das Haus des Jugendrechts und das Jobcenter modernisiert und erweitert worden. Durch den von der städtischen Gebäudewirtschaft geleiteten Umbau entstehen auf einer Gesamtfläche von 1710 Quadratmetern 28 Wohnungen zwischen 48 und 83 Quadratmetern, darunter 17 Zwei-Zimmer-Wohnungen. Das Dachgeschoss des Nebengebäudes wurde ausgebaut, damit Platz für Wohnungen entsteht. Acht der 28 Wohnungen sind barrierefrei. Sie befinden sich daher in dem Gebäudeteil, der durch einen Aufzug erschlossen ist. Um die Energiebilanz des historischen Gebäudes zu verbessern, wurden die Wärmedämmung der Fußböden und des Dachs, Fenster und Türen sowie die Heizung komplett erneuert. Die Pkw-Zufahrt verläuft über den Pater-Loskyll-Weg. Hinter dem Haus entstehen vor der früheren Reithalle bis Ende 2021 insgesamt 35 Stellplätze, davon sechs für Menschen mit Behinderung.

Maroder Dachstuhl

Die lange Umbauzeit des Gebäudes selbst hängt unter anderem damit zusammen, dass komplexe Abbruch- und Rohbauarbeiten erforderlich waren. Die Immobilie wurde komplett entkernt. Zudem mussten die Holzbalken durch Stahlbetondecken ersetzt werden. Der Dachstuhl war deutlich maroder als die Bauexperten angenommen hatten und musste fast komplett erneuert werden. Nicht nur weil für den Neuzuschnitt der neuen Wohnungen die Grundrisse grundlegend geändert wurden, wurden Träger und Stützen aus Stahl im Gebäude nach und nach entfernt und jeweils durch neue Aussteifungskerne ersetzt.

Der jetzt avisierte Fertigstellungstermin Ende März 2021 bedeutet nach Angaben der Gebäudewirtschaft eine Verzögerung um etwa drei Monate. Das hängt mit der Insolvenz einer beauftragten Firma zusammen, aber auch mit den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise.

Petra Lohse

 
Bildergalerie
  • Blick in ein fertiges Zimmer. Der Raum hat Laminatfußboden und es kommt viel Licht herein.
  • Das Foto zeigt den maroden Zustand der früheren Gneisenau-Kaserne.
  • Das Gebäude wurde entkernt. Rundherum stehen Baugerüste.
  • Das neu sanierte Gebäude erstrahlt außen im frischen Glanz.