Sprungmarken
26.03.2013

Fast 400 Jahre alte Tradition

Eine der renovierten Stationen zeigt die Begegnung von Jesus mit seiner Mutter und Maria Magdalena. Foto: PA
Eine der renovierten Stationen zeigt die Begegnung von Jesus mit seiner Mutter und Maria Magdalena. Foto: PA
Bereits 1620, so die Chronik von St. Matthias, pilgerten Gläubige vom früheren Stadttor an den Kaiserthermen (Burg Antonia) durch das Altbachtal auf dem Kreuzweg über die heutige Bernhardstraße bis zur Heiligkreuzer Kapelle. Mit 1100 Schritten zeugt der Weg von der Distanz, die Jesus auf seinem Leidensweg in Jerusalem bis zur Kreuzigung auf dem Berg Golgatha zurücklegen musste.

Die „sieben Fußfälle“ als Urform des Kreuzwegs wurden im 17. Jahrhundert vermutlich unter dem Domvikar Anton Wiltz angelegt. Einige der Stationen, die sich im Besitz der Pfarrgemeinde von Heiligkreuz befinden, wurden 1850 durch den Trierer Bildhauer Georg Leonardy überarbeitet oder erneuert.

Auslagerung im Zweiten Weltkrieg

Nach der Auslagerung der drei unteren Stationen im Zweiten Weltkrieg wurden diese beim Bau der Metzer Allee versetzt, sodass die ersten drei Stationen heute erst am Fußweg zwischen Spitzmühle und Bernhardstraße liegen. 1983 folgte die letzte Restaurierung durch Anton Gogl/Bellheim. Bei der jetzigen aufwendigen Sanierung des Fußwegs hat der Trierer Künstler Guy Charlier die ersten drei Stationen separat mit einem Kostenaufwand von insgesamt 20.000 Euro, die durch Spenden aufgebracht wurden, eindrucksvoll erneuert.

Kreuzweg am Karfreitag

Der Heiligkreuzer Kreuzweg behielt seine Bedeutung, bis er ab der Mitte des 19. Jahrhunderts allmählich vom Kreuzweg auf dem Petrisberg abgelöst wurde. Die Sanierung des Fußwegs und nicht zuletzt die Erneuerung der ersten drei Kreuzweg-Stationen dürften aber zur weiteren Wiederbelebung einer fast 400-jährigen Tradition im Stadtteil Heiligkreuz beitragen.

Auch in diesem Jahr wird der Kreuzweg am Karfreitag über den Berg zur Kapelle nach Heiligkreuz gegangen. Treffpunkt ist um 8 Uhr morgens an der unteren Brücke am Altbach (Spitzmühle).

Zur Wiederherstellung der Heiligkreuzer Treppen siehe RaZ-Artikel "Besonderer Weg von besonderer Bedeutung"