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05.06.2012

Erster Schritt gegen Exzesse

Verwarnung: Die "Gelbe Karte" ist als Mittel zur Prävention von Gewaltdelikten und Alkoholmissbrauch im Gespräch.
Verwarnung: Die "Gelbe Karte" ist als Mittel zur Prävention von Gewaltdelikten und Alkoholmissbrauch im Gespräch.
Die Alkoholexzesse an Weiberfastnacht werden die Stadt auch weiterhin beschäftigen. Der Stadtrat beschloss einstimmig einen aus Vorschlägen von CDU und SPD zusammengesetzten Antrag, der die Einrichtung eines Runden Tischs über den vom Sozialdezernat und Jugendamt bereits initiierten Arbeitskreis hinaus vorsieht. Daran sollen neben relevanten städtischen Ämtern auch die Polizei, die Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval sowie die Schulen mitwirken. Ziel ist es, mögliche Lösungsansätze zur Eindämmung des Alkoholkonsums von Jugendlichen zu diskutieren und ein Gesamtkonzept zu erarbeiten. Bis November soll das Konzept dem Jugendhilfe- und Dezernatsausschuss II vorgelegt werden.

Bei der Problematik gelte das Prinzip „Gründlichkeit vor Schnelligkeit“. Zwar könne man die Ursachen für übermäßigen Alkoholkonsum nicht beheben, allerdings sollen in der Diskussion mit allen beteiligten Akteuren gute Lösungsansätze gefunden werden, die auch die Gründe des exzessiven Trinkens nicht außer acht lassen, so der Tenor der Fraktionen.

Der Beschluss basiert auf einem Antrag der CDU, der unterschiedliche Maßnahmen gegen Alkoholmissbrauch vorsieht. Die SPD brachte die Bildung eines Runden Tischs in einem Änderungsantrag in die Diskussion mit ein.

Der Runde Tisch soll deshalb ebenfalls prüfen, ob sich eine Einführung der Aktion „Gelbe Karte“ für Jugendliche und Erwachsene, wie sie beispielsweise in vielen baden-württembergischen Kommunen bereits praktiziert wird, auch für Trier eignet. Die „Gelbe Karte“ verwarnt durch Alkohol- und Drogenmissbrauch oder Aggressions- und Gewaltdelikte auffällig gewordene Personen. Im Wiederholungsfall können die Behörden eine ärztliche oder medizinisch-psychologische Untersuchung anordnen oder die Fahrerlaubnis entziehen. Bei potenziellen Führerscheinbewerbern könnte eine erneute Auffälligkeit zu Verzögerungen der Fahrprüfung führen.

Außerdem sollen die Organisation einer jugendgerechten Alternativveranstaltung an Weiberdonnerstag sowie die Möglichkeit von Alkoholika-Testkäufen in Kooperation mit dem Ordnungsamt überprüft werden. Kontrovers wurde der Vorschlag der CDU diskutiert, eine mögliche Änderung des Stundenplans an Weiberdonnerstag im Gespräch mit den Schulverantwortlichen zu erwirken.