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29.06.2021

Erfolgsgeschichte soll weitergehen

Gemälde: Plünderung Roms durch die Barbaren
Das Stadtmuseum präsentiert unter anderem ein Gemälde von Joseph Noël Sylvestre von 1890. Es zeigt die Plünderung Roms im Jahr 410 durch die Barbaren und war stilprägend. Foto: Musée Paul Valéry/Sète

Ein großes Rätsel der Weltgeschichte steht im Zentrum der neuen Landesausstellung, die fast auf den Tag genau in einem Jahr, am 25. Juni 2022, im Landes- und Stadtmuseum sowie im Museum am Dom startet: Warum ging das Römische Reich unter, das kulturell hoch entwickelt war und ein riesiges Gebiet umfasste? Mit „Der Untergang des Römischen Reiches" setzen die drei Häuser ihre erfolgreiche Kooperation fort, die 2007 begann und die Messlatte schon hoch gelegt hat.

Allein die Sonderausstellung „Nero – Kaiser, Künstler, Tyrann", lockte 2016 über 270.000 Gäste an. Auch die letzte Landesausstellung „Karl Marx 1818-1883. Leben. Werk. Zeit", bei dem das Karl-Marx-Haus als vierter Partner mit im Boot war, war ein Renner. Trotz der Unsicherheiten durch die Pandemie sind die Verantwortlichen Dr. Elisabeth Dühr (Stadtmuseum), Dr. Marcus Reuter (Landesmuseum) und Markus Groß-Morgen (Museum am Dom) zuversichtlich, dass sich die Bilanz nach dem Finale am 27. November 2022 sehen lassen kann. Dabei vertrauen sie nicht zuletzt auf die hochkarätigen Exponate, die auch aus berühmten Häusern stammen.

Die drei Museen präsentieren die Facetten dieser bislang eher unbekannten Epoche in unterschiedlichen Ansätzen, die auf Grundlage neuester Forschungsergebnisse zum ersten Mal zugänglich gemacht werden. Der Niedergang des weströmischen Reiches wird in 31 Ausstellungssälen auf 2000 Quadratmetern Fläche präsentiert. Neben hochkarätigen eigenen Objekten machen zahlreiche internationale und nationale Leihgaben die komplexen Prozesse des Untergangs erlebbar: Gut 700 Exponate aus über 130 Museen und Institutionen und mehr als 20 Ländern sind angefragt.

Die drei Häuser setzen eigene Akzente, die ihrem Profil entsprechen: Wie bei der Konstantin- und der Nero- Ausstellung stellt das Landesmuseum die historischen Ereignisse in den Fokus. Es entsteht ein lebendiges Bild vom Zerfall des Imperiums und dessen Ursachen. Das Christentum nutzte diese Schwäche und rückte immer stärker in den Vordergrund. In kaum einer anderen Stadt lassen sich die Anfänge des Christentums so gut nachvollziehen wie in Trier. Allein das frühchristliche Gräberfeld unterhalb der früheren Abteikirche St. Maximin bietet einmalige Einblicke.

Das Dommuseum hat seinen Part unter den Titel „Im Zeichen des Kreuzes – Eine Welt ordnet sich neu" gestellt. Die dritte Station im Stadtmuseum steht unter dem Motto „Das Erbe Roms. Visionen und Mythen in der Kunst" und beleuchtet das Fortleben des Imperiums in der Kunst- und Kulturgeschichte, wo es bis heute als Maßstab für Macht, Kultur und Zivilisation gilt. Dabei rücken auch die Gegensätze der Rezeption ins Blickfeld.

Die städtische Schatzkammer steuert ergänzend eine Ausstellung zum „Fortwirken Roms in der Bildungsgeschichte des Mittelalters" bei. Zu sehen sind kostbare Handschriften und frühe Drucke von exquisiter Qualität und internationalem Rang.

Infos zur Ausstellung, Ticketpreisen, Öffnungszeiten, Führungen und Gruppenangeboten: www.untergang-rom-ausstellung.de.