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25.05.2021

Entdeckungstour in schmalen Gassen

Ein Labyrinth aus schmalen Straßen und Gassen lädt Besucherinnen und Besucher von ‘s-Hertogenbosch zum Erkundungsgang ein.
Ein Labyrinth aus schmalen Straßen und Gassen lädt Besucherinnen und Besucher von ‘s-Hertogenbosch zum Erkundungsgang ein. Foto: Karin Jonkers

Mit neun Städten in der Welt ist Trier durch Partnerschaften in besonderer Weise verbunden. Geografisch reichen sie von China über Großbritannien bis in die USA. In einer Serie stellt die Rathaus Zeitung aktuelle Themen aus den Städten vor. Im neunten und letzten Teil steht die niederländische Partnerstadt ‘s-Hertogenbosch im Fokus.

Seit 1968 besteht die Partnerschaft zwischen Trier und ‘s-Hertogenbosch in den Niederlanden. Heinrich I., Herzog von Brabant, verlieh Den Bosch, wie die Stadt oft genannt wird, das Stadtrecht und ließ sich gleich im Namen verewigen. Sie liegt etwa 80 Kilometer südlich von Amsterdam an der Dieze, einem Nebenfluss der Maas.

Die Lage auf einem Sandrücken innerhalb eines Sumpfgebiets verschaffte Den Bosch im Mittelalter eine strategische Bedeutung als Festungsstadt. Ein Labyrinth aus schmalen Straßen und Gassen in der Innenstadt lädt Besucherinnen und Besucher auch heute noch zu Erkundungen ein. Die Entdeckung aus ganz anderer Perspektive ermöglicht eine Bootsfahrt auf der „Binnendieze", dem jahrhundertealten Kanalsystem innerhalb der Stadtmauern. Ein Publikumsmagnet ist die spätgotische Sint-Janskathedraal, erbaut zwischen 1380 und 1520, mit einem doppelten Strebebogen und einem 43 Meter hohen Turm. Bekanntester Sohn der Stadt ist vermutlich der Renaissance-Maler Hieronymus Bosch (1450-1516), schon zu Lebzeiten vor allem berühmt für seine drastischen Darstellungen der Hölle.

In der Pandemie sind die Besuchsmöglichkeiten der Partnerstadt nach wie vor eingeschränkt, sodass sich für die Übergangszeit der Besuch der Trierer Partnerschaftsgärten auf dem Petrisberg anbietet. Neun unterschiedliche Gärten wurden von Trier und seinen Partnerstädten gemeinsam entworfen. Die Gestaltung greift Elemente der dortigen Landschaft, Architektur und Lebensweise auf. So lässt sich ein Hauch von ‘s-Hertogenbosch auch in Trier entdecken.

Der Partnerschaftsgarten ist geprägt von einem deutlichen landschaftlichen Kontrast, ganz wie die Stadt im Original: Auf den sandigen Böden im Süden wachsen Birken- und Pinienwälder und es blüht das Heidekraut. Den Norden wiederum bestimmen lehmige Sumpfböden und Weideflächen. Eine niedrige Gabionenmauer aus Schiefergestein bildet die Trennlinie zwischen beiden Bereichen. Die Mauer erinnert an Überreste der Stadtbefestigung. Geöffnet sind die Partnerschaftsgärten täglich, wenn es das Wetter zulässt.

Michael Sohn