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12.06.2018

Eine Grube, drei Leitungen

Wolfram Leibe und Helfried Welsch zeigen ein exemplarisches Leitungsprofil mit den Sparten Trinkwasser, Energie und Glasfaser.
OB Wolfram Leibe (links) und Helfried Welsch, Vorstand der Kommunalen Netze Eifel, zeigen ein exemplarisches Leitungsprofil mit den Sparten Trinkwasser, Energie und Glasfaser, die im Verbundgraben verlegt werden. Foto: SWT

Für Umweltministerin Ulrike Höfken schaffen die Landwerke „mit dem neuen Verbundsystem nicht nur die Voraussetzungen für eine sichere und bezahlbare Trinkwasserversorgung im Eifelkreis, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zur Digitalisierung des ländlichen Raumes". Bei dem Spatenstich für die integrierte Versorgungstrasse gab es für die an diesem Projekt beteiligten Kommunen noch einen zweiten Grund zur Freude.

Die Ministerin übergab zwei Förderbescheide zur Errichtung der Nord-Süd- sowie der Ost-West-Trasse über insgesamt rund sieben Millionen Euro. Neben Trinkwasser-, Erd- und Biogasleitungen verlegen die Landwerke Eifel eine leistungsstarke Glasfaserleitung. Das Umweltministerium fördert das Vorhaben wegen seines Leuchtturmcharakters mit insgesamt rund 32 Millionen Euro. „Durch die integrierte Planung und die intelligente Vernetzung unterschiedlicher Infrastrukturen wird die Energiewende in diesem Projekt konkret und vorbildlich umgesetzt. Insbesondere die neue Rolle von Biogas als flexible Regelenergie – die zum Einsatz kommt, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint – bietet Entwicklungschancen und Wertschöpfung für die ländlichen Räume der Großregion", so Höfken.

OB lobt „Vorzeigekooperation"

Der Verwaltungsratsvorsitzende der Landwerke (LWE), der Bitburger Landrat Dr. Joachim Streit, freut sich, dass nun die Realisierungsphase beginnt. „Ich möchte mich bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben, dass das Projekt starten kann". OB Wolfram Leibe ergänzt in seiner Funktion als Aufsichtsratschef des Projektpartners Stadtwerke: „Durch diese Vorzeigekooperation zwischen Land und Stadt auf Augenhöhe reagieren wir auf Megatrends wie den demografischen Wandel, die Energiewende und die fortschreitende Digitalisierung und schaffen konkrete Lösungen für die Menschen, die hier leben. Für sie stellen wir damit eine bessere Versorgungssicherheit her und gestalten so Heimat."

Der Leitungsbau von der Oleftalsperre in der Eifel bis nach Trier dauert voraussichtlich bis 2023. „Durch die gute Zusammenarbeit konnten wir die Verfahren für die ersten Abschnitte zügig bearbeiten und haben den Landwerken nach umfangreichen Prüfungen Ende 2017 und Anfang 2018 grünes Licht für die ersten Abschnitte gegeben", so Dr. Ulrich Kleemann, Präsident der SGD Nord. Konkret handelt es sich um die Genehmigung für den ersten, rund neun Kilometer langen Abschnitt der Nord-Süd-Trasse vom Hochbehälter Jungenbüsch (Verbandsgemeinde Arzfeld) bis zum Hochbehälter Sauerberg (Verbandsgemeinde Bitburger Land).

Darüber hinaus hat die SGD auch den ersten Teil der geplanten Ergänzungstrasse genehmigt. Sie kreuzt die Nord-Süd-Trasse südlich von Bitburg und verläuft über rund 45 Kilometer von Heidweiler (Verbandsgemeinde Wittlich-Land) bis Nusbaum in der Verbandsgemeinde Südeifel. „So können wir die Wasserversorgung der Verbandsgemeinden Speicher und Bitburger Land in der Neukonzeptionierung der Wasserversorgung berücksichtigen und die Biogasanlagen im südlichen Projektgebiet vernetzen", erläutert LWE-Vorstand Arndt Müller.

Hintergrund

Das Verbundnetz ist ein bundesweit einmaliges Projekt unter Federführung der Landwerke Eifel, einem Zusammenschluss von acht kommunalen Projektpartnern, darunter die Stadt Trier. Es beinhaltet eine neue, rund 80 Kilometer lange, unterirdische Nord-Süd-Trasse, die durch eine rund 45 Kilometer lange Ost-West-Trasse ergänzt wird. In den Gräben werden Wasser-, Energie- und Glasfaserleitungen verlegt, damit die Verbraucher vor Ort künftig die regenerative, regionale Energie optimal nutzen können. Das Land fördert das Projekt mit rund 32 Millionen Euro.