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28.08.2012

"Ehrgeizige Ziele, aber keine Traumtänzerei“

„Wir wollen 2025 in Trier für rund 110.000 Bewohner gute Lebensbedingungen bieten.“ Mit diesem Satz fasste OB Klaus Jensen die Kernaussage des Entwurfs zum strategischen Zukunftskonzept Trier 2025 zusammen. Um diesen Spagat in Zeiten leerer Kassen zu schaffen, seien klare Schwerpunkte in den Bereichen Arbeit, Bildung und Wohnen nötig und erheblich mehr Kooperationen mit dem Umland und der Großregion.

„Neu in dieser Klarheit ist der Grundsatz der Kooperation und Regionalisierung. Heute kann sich keine Gebietskörperschaft ohne zusätzliche Kooperationen zukunftsorientiert positiv entwickeln. Der Zeitpunkt einer isolierten Politik ist endgültig vorbei“, betonte Jensen. Er hatte das Konzept mit seinen Stadtvorstandskollegen Angelika Birk, Simone Kaes-Torchiani und Thomas Egger erarbeitet. Die Koordination und diverse Zuarbeiten übernahm das Amt für Stadtentwicklung und Statistik. Alle Projekte müssen sich an den Prinzipien Klimaschutz, Geschlechtergerechtigkeit, Bürgerbeteiligung, Integration/Abbau von Benachteiligungen und nachhaltige Haushaltswirtschaft orientieren. Der Entwurf sei „ehrgeizig und anspruchsvoll“, aber keine „Traumtänzerei“.

Die Zukunftsfähigkeit der Stadt ist nach Einschätzung des Stadtvorstands nur gesichert, wenn sie gerade für junge Familien attraktiv bleibt durch umfassende Bildungsangebote, genügend Wohnungen für alle Einkommensschichten und eine Aufwertung ihrer historischen Schätze. Das angestrebte Plus von zehn Prozent bei den Arbeitsplätzen, zum Beispiel durch Firmenansiedlungen auf neuen Flächen am Kockelsberg, sei die Voraussetzung für zusätzliche Einnahmen aus der Gewerbe- und Einkommenssteuer. Um das Ziel eines ausgeglichen Etats im Jahr 2022 zu erreichen, müssten gleichzeitig die Ausgaben sinken. Die Prioritätensetzung für Arbeit, Bildung und Wohnen bedeute den Verzicht auf Projekte in anderen Bereichen.
 
Im Bereich „Wirtschaft und Arbeit“ sollen neben der klassischen Wirtschafts- und Strukturpolitik die Kultur- und Kreativbranche, die Wissens-, die Gesundheits-, die Umwelt- und die Energiewirtschaft vor allem durch europäische Kompetenzzentren neue Impulse erhalten. Der Bereich Bildung und Kultur enthält unter anderem das Ziel, Trier bis 2025 europaweit als Kulturhauptstadt bekannt zu machen.

Im Wohnungssektor will man die Schaffung von Eigentum und Mietimmobilien fördern. Ab 2015 sollen jährlich 600 Wohnungen zusätzlich fertiggestellt werden. Für eine bessere Mobilität wird unter anderem eine neue Buslinie zwischen Konz, Trier und Schweich ab 2013 als Ziel vorgegeben. Im Bereich Soziales/Gesellschaft/Bürger steht unter anderem die Reduzierung der Zahl der Langzeitarbeitslosen um ein Drittel innerhalb von drei Jahren auf der Agenda.

Nun diskutieren die politischen Gremien und externe Kooperationspartner der Stadt den Entwurf. Ende 2012/Anfang 2013 folgt eine Bürgerbeteiligung.
 
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