Ehrenamt für die Ewigkeit

Bundespräsident, Botschafter oder Delegationen der Partnerstädte: Sie alle haben es nur einmal ins Goldene Buch der Stadt geschafft. Horst Schlösser hingegen hat sich bereits 17 Mal verewigt. Er kalligraphiert seit 2009 ehrenamtlich das Goldene und das Gästebuch. Vergangene Woche feierte er seinen 70. Geburtstag.

Oberbürgermeister Klaus Jensen und das Team vom Referat für Protokollangelegenheiten gratulierten Schlösser im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Rathaus und ließen sich in die Kunst des Kalligraphierens einführen. Seit 2009 hat Schlösser 17 Mal den Namen der Gäste, das Datum und den Anlass des Besuchs ins Goldene und 25 Mal ins Gästebuch in Schönschrift eingetragen.

Zunächst absolvierte er eine Malerlehre und ging dann zur Bundeswehr. Danach bildete er sich zum Werbetechniker weiter, vor fünf Jahren ging er in Rente. Über die Firma Kaschenbach erfuhr er, dass ein Kalligraph bei der Stadt gesucht werde und meldete sich.

„Ich hatte das Bedürfnis, etwas ehrenamtlich zu machen. Nun bin ich der erste Werbetechniker im Goldenen Buch und gestalte etwas für die Ewigkeit“, verrät Schlösser seine Beweggründe. Er sei schon immer in der Handschrift sehr gut gewesen, zeichne gerne und male in der Freizeit. Die Kalligraphie interessiere ihn einfach: Früher habe er für sich Verse schön geschrieben, so Schlösser. Außerdem fährt er gerne Roller – vor zwei Jahren sogar bis nach Eisenach.